Britischer Russland-Forscher attestiert EU-Politik in der Ukraine: „Dummheit im großen Stil“

 

von Ingo Hagel

 

 

Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten schrieben:

Britischer Forscher: EU-Politik in der Ukraine war „Dummheit im großen Stil“

Das habe ich bereits im Juli 2014 gesagt – mit Blick auf das deutsche Verhalten in dieser Angelegenheit:

Die dumme deutsche Politik will einen Wirtschaftskrieg gegen Russland – Und die dumme deutsche Wirtschaft macht mit – Zum überholten Primat der Politik

 

Das deutsche Bürgertum ist dann manchmal etwas pikiert und meint, das sei doch emotional oder polemisch. Aber nun sagt es halt „der britische Russland-Forscher und Politologe Richard Sakwa“,

der an der Universität Kent eine Professur für Russische und Europäische Studien innehat. Sakwa ist Fellow des Russia and Eurasia Programms am Royal Institute of International Affairs, Chatham House. Seit September 2002 ist er Mitglied der Academy of Learned Societies for the Social Sciences. 

Die Leser von Umkreis-Online wissen, dass ich auf Professoren- und Doktoren-Titel und sonstige Auszeichnungen sowie andere politische Gruppenzugehörigkeiten dieser Art nichts gebe, denn darunter gibt es genügend Schurken und Schwachköpfe. Diese Titel besagen genau so viel oder so wenig wie die Bezeichnungen „christlich“, „sozial“ oder „demokratisch“ in den Namen deutscher Parteien.

Anmerkung: Christoph Hörstel stellte ja kürzlich die wichtige Frage nach der „negativen Eliten-Auslese“ und wie es komme, dass man in Deutschland (anderswo ist es nicht besser) Karriere machen kann, obwohl man nichts taugt?

Das deutsche Bürgertum, das auf diese Dinge aber großen Wert legt und bereitwillig vor „Autoritäten“ dieser oder jener Art und deren Titeln stramme Haltung annimmt, könnte aber nun ins Grübeln kommen. Auch weil Richard Sakwa weiter sagte:

Russland ist sicher weit davon entfernt, perfekt zu sein. Aber es ist sicher nicht die böse Macht, als die es der Westen jetzt darstellt. Es ist für mich auch schockierend zu sehen, wie leicht die westlichen Wirtschaftsführer dieser falschen Interpretation aufgesessen sind.

Richard Sakwa attestiert der deutschen Regierung und den „westlichen Wirtschaftsführern“ also nichts anderes als „schockierendes“ Versagen – wohlgemerkt in einer Angelegenheit, in der man dabei ist, Europa und die Welt in den 3. Weltkrieg zu treiben.

Anmerkung: Gerade eben halluzinierte ein übergeschnappter Boss der EU-Bosse (EU-Kommissionschef Juncker) etwas über die Aufstellung einer gemeinsamen Armee der Europäer“, denn die

„würde Russland den Eindruck vermitteln, dass wir es ernst meinen mit der Verteidigung der Werte der Europäischen Union.“ 

Auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen

„wirbt für die Zukunftsvision einer europäischen Armee. Die Idee sei allerdings nicht kurzfristig zu erreichen, hatte die CDU-Politikerin im Februar betont. Aber so wie sie überzeugt davon sei, dass „vielleicht nicht meine Kinder, aber dann meine Enkelkinder die Vereinigten Staaten von Europa haben werden“, so sei sie vom Ziel der europäischen Streitkräfte überzeugt.

Ziel einer „europäischen Armee“ ist also die Durchsetzung der Vereinigten Staaten von Europa?!

Das ist es eben, was ich hier immer die „Dekadenz der führenden Klasse“ nenne – womit dann natürlich auch der Niedergang des Bürgertums zusammenhängt, welches an den Lippen dieser „führenden Klasse“ und ihrer „Werte“ hängt. Aber auch dafür wird dieses Bürgertum dann vielleicht mal einen britischen Politologen brauchen, der ihm das näher auseinandersetzt. – Die DWN schreiben weiter:

Der britische Russland-Forscher und Politologe Richard Sakwa ist der Auffassung, dass die Schuld an der Eskalation in der Ukraine in Washington und Brüssel zu suchen sei. Putin habe kein Interesse an einem Krieg – das sei das letzte, was er braucht.

Und Richard Sakwa sagte zutreffend:

(Putin) braucht diesen Krieg nicht. Er hat alles getan, um ihn zu vermeiden. 

In der Tat! Das habe ich ja ebenfalls gerade eben noch einmal hier auf Umkreis-Online gesagt:

Dass wir bis jetzt hier (noch) keinen Krieg haben, ist nicht das Verdienst Deutschlands, sondern Russlands und Putins. 

Richard Sakwa beklagt weiter,

dass das Vorherrschen einer völlig einheitlichen westlichen Sicht auf die Dinge der am meisten beunruhigende Aspekt der ganzen Krise ist. 

Das heißt, er vermisst im Westen

Anmerkung: (wozu ja als nicht souveränes sowie geistig orientierungsloses Land mittlerweile auch das ehemalige Land der „Dichter und Denker“ gehört, also Deutschland, man muss das heute immer nochmal dazusagen; Anmerkung IH)

eine differenzierte geistige Auseinandersetzung – neben der großen politischen, medialen, wirtschaftlichen, intellektuellen, universitären (und so weiter und so fort) Einheits- und Blockpartei. Möchte Richard Sakwa uns vielleicht sagen, dass der Faschismus geistig hier bereits mal wieder Einzug gehalten hat – gepäppelt und gefördert mal wieder

Siehe dazu hier:

Wolfgang Eggert – Der Widerstand gegen Hitler im 3. Reich wurde von England und Amerika verraten – Denn es ging um die Zerstörung Deutschlands

von unseren transatlantischen „Freunden“? Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier lässt sich jedenfalls gerne händeschüttelnd und strahlend lachend mit Nationalisten wie dem ukrainischen Premier Arseni Jazenjuk ablichten. Richard Sakwa zu dem Herrn:

Jazenjuk ist heute der gefährliche Mann in Europa. Ich verstehe nicht, wie ein solch entschlossener Nationalist überhaupt mit Respekt behandelt werden kann.

Richard Sakwa hat erstaunlich konsequente Vorschläge. Zum einen: 

Man hätte die NATO nach 1989 entweder auflösen können, oder aber Russland in eine reformierte Organisation aufnehmen müssen. Stattdessen haben wir die Schlimmste aller Möglichkeiten bekommen – eine erweiterte NATO, die nun damit beginnt, Russland von allen Seiten einzukreisen, allerdings gleichzeitig Russland ausschließt. Man muss kein strategisches Genie sein, um zu verstehen, dass Russland – eine Nuklearmacht – früher oder später gegen diese Entwicklung auftreten würde.

Und zum anderen sieht er nicht in einer zentralistisch sondern in einer föderalistisch regierten Ukraine die Zukunft:

Am besten wäre ein föderaler und nicht zentralistischer Staat. Dies ist zwar kurzfristig nicht sehr wahrscheinlich zu erreichen, aber auf lange Sicht ist es der einzige Weg für die Ukraine. Der Donbass wird niemals wieder ein Teil eines nationalistischen und zentralistischen ukrainischen Staates sein können.

Richard Sakwa ist fast auf dem richtigen Weg – weswegen ich ihn einfach mal hier in meine Liste von Prominenten für die Soziale Dreigliederung aufnehme.

Man konnte es ja an einigen Stellen lesen – ich habe es aber nur in den Medien des Internets gefunden: Sobald die Nationalisten in Kiew an der Macht waren, haben sie den Menschen zum Beispiel in der Ost-Ukraine verboten, russisch zu sprechen. Die DWN dazu:

Der ukrainische Premier Arseni Jazenjuk hat mehrere Male gesagt, dass jene, die Russen sein wollen, nach Russland auswandern sollten.

Aber dagegen soll nun „Föderalismus“ helfen?

Anmerkung: Denn was soll‘s? Auch dieses im Niedergang und in der Dekadenz (siehe oben) sich befindende Deutschland ist ja ein „föderal verfasster Staat“. Wikipedia schreibt dazu witzig:

Deutschland?/ (Vollform: Bundesrepublik Deutschland) ist ein föderal verfasster Staat in Mitteleuropa, der aus den 16 deutschen Ländern gebildet wird. Die Bundesrepublik ist ein freiheitlich-demokratischer und sozialer Rechtsstaat und stellt die jüngste Ausprägung des deutschen Nationalstaates dar.

Von dieser Art Föderalismus ist doch nicht mehr irgend etwas Positives zu erwarten. Immerhin hat es dieser deutsche Föderalismus – unter anglo-amerikanischer Führung – geschafft, zu

einer völlig einheitlichen westlichen Sicht auf die Dinge

zu gelangen, wie Richard Sakwa oben beklagte – was heißen dürfte, dass alle „einheitlich“ gleich verblödet und gehirngewaschen sind. „Föderalismus“ als solcher ist heute also keine Garantie für gar nichts mehr.

Helfen wird allein ein Föderalismus in der Art der Sozialen Dreigliederung, das heißt eine Gliederung des alten Einheitsstaates in die drei selbstständigen Gebiete des Rechtsleben (Politik), eines davon unabhängigen Wirtschaftslebens sowie eines freien Geisteslebens. Und dazu gehört eben auch, dass in einem sozialen Gebilde mit mehreren Ethnien – wie zum Beispiel in der Ukraine, aber auch in England, Belgien, Deutschland, Frankreich, Spanien usw. – jede Volksgruppe ihre Sprache sprechen kann, ihre eigenen Schulen hat, ihre Religion ausüben darf, solange diese nicht zur Vernichtung Andersgläubiger aufruft, sogar ihre eigenen Gerichte für die Angehörigen dieser ethnischen Gruppen haben könnte – denn auch die Gerichtsbarkeit gehört in der Sozialen Dreigliederung zum freien Geistesleben. Nur diese Art von – dreigegliedertem – Föderalismus wäre eine zukunftsträchtige Grundlage für eine positive soziale Zukunft der Menschen in immer verworrener werdenden Verhältnissen. Aber das fällt den Menschen heute schwer zu denken. Und so träumen sie wie Frank-Walter Steinmeier

den Traum des alten Einheitsstaates, den mit Ihnen natürlich viele Andere träumen – ebenfalls mit offenen Augen. Dieser alte Einheitsstaat – der aber mittlerweile völlig korrumpiert und ruiniert ist – soll alles in sich fassen: die Politik, das heißt das Rechtsleben, die Wirtschaft und natürlich den gesamten Ausbildungs- und Schulbereich, also das geistige und kulturelle Leben einer Gesellschaft. Dieser Traum entwickelt sich jedoch mehr und mehr zu einem Alptraum, aus dem Erwachen eine Wohltat wäre. Man stelle sich vor, ein wirklich waches deutsches Wirtschaftsleben – inklusive aller Mittelständler und Familienunternehmen, also Ihr – hätte auf die anmaßenden Forderungen des Herrn Steinmeier (nach Sanktionen gegen Russland und dem Primat der Politik; Anmerkung IH) gesagt: Frank-Walter, Du hast vergessen, dass das Wirtschaftsleben eine selbstständige und souveräne Einrichtung ist und keine Unterabteilung der Politik. Mach daher Du Deinen von Amerika gesteuerten politischen Murks mit deinen Gegnern im Rechtsleben, der Politik, aus, wenn Du meinst, dass Du sonst nichts Besseres zu tun hast. Wir als Wirtschaftsleben sind jedoch eine selbstständige Einrichtung, und wir treiben Handel, mit wem wir es aufgrund unserer vertrauensvollen Wirtschaftsbeziehungen für richtig halten. Und Ihr aus der Politik habt uns absolut nicht hineinzureden, so wie auch wir aus dem Wirtschaftsleben Euch nicht in die Politik – das heißt der Regelung der Rechtsbeziehungen zwischen den Menschen – hineinzureden haben! So aber folgt ein schlafendes Wirtschaftsleben, geführt von seinen schlafenden oder korrupten Politikern und sonstigen Drahtziehern, den Primaten in der Politik – anstatt seinem gesunden Menschenverstand.

Siehe dazu auch hier:

Was auf der Grundlage der Geisteswissenschaft zur sozialen Frage von Rudolf Steiner entwickelt worden ist, ist eben die Soziale Dreigliederung, zu der hier auf Umkreis-Online einiges versucht wurde darzustellen. Daraus kann sich dann zum Beispiel ergeben, dass die Auflösung der nationalen Impulse und Staaten – zum Beispiel hin zu einem europäischen Einheitsstaat, den Vereinigten Staaten von Europa – die Viele betreiben, eine berechtigte Seite hat. Diese wird jedoch nur zum Wohle der Menschen sein können, wenn die alten Einheitsstaaten in die drei selbständigen Bereiche Wirtschaftsleben, Rechtsleben (Politik) und ein freies Geistesleben getrennt werden. So wäre zum Beispiel niemals diese grenzenlose Dummheit der deutschen Sanktionen gegen Russland erfolgt, wenn wir eine selbständige und von der dummen deutschen Politik unabhängige Wirtschaft gehabt hätten. Hätte diese dumme deutsche Wirtschaft sich nicht unter das „Primat der Politik“ gestellt, sie hätte niemals ihre fruchtbaren und guten Handelsbeziehungen mit einem verlässlichen Wirtschaftspartner wie Russland aufgegeben. Und hätten wir eine Politik, die wirklich sich nach dem Willen der Menschen, die sie vertreten sollte, gerichtet hätte, dann wäre ebenfalls in den Außenbeziehungen nicht Russland bis zum Äußersten mit Dreck beworfen worden. Dass wir bis jetzt hier (noch) keinen Krieg haben, ist nicht das Verdienst Deutschlands, sondern Russlands und Putins. Und hätten wir ein freies Geistesleben – wozu neben einem freien Schul- und Ausbildungswesen eben auch eine freie Presse gehört – und nicht diese Lügenpresse, die die Bevölkerung nach Strich und Faden manipuliert und desinformiert, dann wäre der Widerstand der Bevölkerung gegen diese desaströse Russlandpolitik der deutschen Regierung (und gegen so viele andere Dinge) noch größer als er schon ist.

 

 

 

 

 

 

 

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Britischer Russland-Forscher attestiert EU-Politik in der Ukraine: „Dummheit im großen Stil“ wurde am 10.03.2015 unter EU-Diktatur, Freies Geistesleben, Politik, Zum Zeitgeschehen veröffentlicht.

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