Wie kleine und mittelständische Unternehmen angesichts der „notleidenden Banken“ doch zu Krediten kommen können – Österreichischer Unternehmer geht eigene Wege

 

von Ingo Hagel 

 

Die Kreditklemme, in der viele – vor allem kleinere –  Unternehmen sich befinden, da Ihnen die „notleidenden Banken“ nach der Finanzkrise keine Kredite mehr geben – oder nur unter hohen Zinsen und Auflagen – ist bekannt. Der österreichische Unternehmer Heini Staudinger, der im Waldviertel Österreichs Qualitäts-Schuhe hergestellt, kam vielleicht aus diesem Grunde auf die Idee, sich nicht mehr von den Banken Geld für sein Unternehmen zu besorgen. Die Seite Uhupardo schreibt:

Als er Geld für seine Firma GEA braucht, kam Staudinger auf die Idee, das unter denen einzusammeln, die er kennt und die ihn kennen: Freunde, Verwandte, Bekannte und viele Kunden. Am Ende hatten 230 Leute zwischen 3.000 und 50.000 Euro einbezahlt und der Unternehmer hatte per Crowd Funding die drei Millionen, die er brauchte. Vier Prozent Zinsen zahlt er den Anlegern für die Einlagen, alles in Ordnung oder nicht? – Nein, sagt die FMA (unabhängige Aufsichtsbehörde für den Finanzmarkt Österreich; Anmerkung IH), so ginge das nicht. Denn Staudinger habe keine Banklizenz, somit sei das illegal: „Das ist eindeutig ein Bankgeschäft, dafür braucht er eine Konzession“, weiss FMA-Vorstand Helmut Ettl und droht mit heftigen Geldstrafen. „Wir werden in den nächsten Tagen den entsprechenden Bescheid ausstellen“, kündigt Ettl an. Wegen Verletzung des Bankgesetzes droht Staudinger eine Verwaltungsstrafe von bis zu 50.000 Euro. Zudem wird parallel über das Unternehmen eine Beugestrafe von bis zu 30.000 Euro vorbereitet. „Die kann so oft verhängt werden, bis die Firma einlenkt.“ 

Dabei ist Staudingers Idee großartig und produktiv: Statt dass der Sparer sein Geld als Sparguthaben an Banken gibt, die es als Kredit zu Zwecken verwenden, mit denen der Sparer nichts zu tun haben will (zum Beispiel Rüstungsindustrie, U-Boot-Bau, Gentechnik etc.) kann er in dem hier dargestellten Modell sein Geld an solche Unternehmen und Unternehmer geben, die er kennt, zu denen er Vertrauen hat und mit deren Unternehmenszielen er einverstanden ist.

Natürlich sind die Banken darüber dann stinkesauer, denn wenn solche Kreditmodelle Schule machen würden, dann bliebe für sie weniger übrig. Dem lächerlichen Vorwurf, den man Staudinger in Österreich machte, er würde das Bank-Gesetz mit seiner privaten Sammlung von Krediten umgehen, könnte hier in Deutschland sicher dadurch begegnet werden, dass der betreffende Unternehmer die Abwicklung dieses Kreditgeschäft in die Hände einer alternativen Bank gibt, zum Beispiel der GLS. Die gibt es auch in Österreich.

 

 

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Wie kleine und mittelständische Unternehmen angesichts der „notleidenden Banken“ doch zu Krediten kommen können – Österreichischer Unternehmer geht eigene Wege wurde am 30.01.2013 unter EU-Diktatur, Finanzkrise, Politik veröffentlicht.

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