Zur Kriegshetze des Leiters des Ressorts Aussenpolitik der Süddeutschen Zeitung gegen Syrien – Aber er bekam die richtigen Antworten


von Ingo Hagel 

 

Was sich hier in der Sendung SWR2 Forum am 28. August 2013  zur Frage „Wird der Westen in Syrien eingreifen?“ abspielte, verdient Beachtung.

 

 


Der Leiter des Ressorts Aussenpolitik der Süddeutschen Zeitung zog mit Blick auf die Giftgasangriffe alle Register für eine „wachsende politische Drohkulisse“ gegen Syrien und eine „Bereitschaft, das nicht ungestraft hinzunehmen, was geschehen ist“ und glaubte (und hoffte wohl) ansonsten, dass „dann zum Wochenende tatsächlich ein begrenzter Militärschlag stattfinden wird“.

Michael Lüders Politikwissenschaftler und Publizist wies dagegen darauf hin, dass der Einsatz von Giftgas in der Tat ein Tabubruch sei, aber er wies auf die Frage hin, die für Herrn Kornelius offenbar schon geklärt ist: „Die Frage stellt sich nur, wer hat es eingesetzt?“ Und diese Frage ist bislang eben überhaupt nicht geklärt.

Auch Jan van Aken, Bundestagsabgeordneter für „Die Linke“, konnte keine klaren Indizien für eine Täterschaft des Assadregimes erkennen. Und es wurde darauf verwiesen, dass mit gutem Recht hier in Europa die Todesstrafe abgeschafft worden ist. Und wenn irgendwo jemand ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht, dann kann doch nicht die Antwort sein, in einer Strafaktion Bomben zu werfen, wo noch mehr unschuldige Zivilisten getötet werden, sondern den rechtsstaatlichen Weg einzuhalten. Sollte es sich in ein paar Jahren herausstellen, wer diesen Giftgasangriff durchgeführt hat, dann können die Täter immer noch vor ein ordentliches Gericht gestellt werden – worauf Herr Kornelius hämisch kicherte.

Mit dem kriegshetzerischen und unmenschlichen Stefan Kornelius der Süddeutschen Zeitung und den beiden besonnenen, sachlich und menschlich argumentierenden Michael Lüders und Jan van Aken trafen zwei Welten aufeinander, die verschiedener nicht sein können. Letztere verdienen Anerkennung und Hochachtung. Und wie wäre es, wenn auch die Süddeutsche das bekommen würde, was sie verdient: Und das könnte neben einer gesellschaftlichen Ächtung die Kündigung des Abonnements sein – sofern man eines hat. Auch den übrigen „Staatsmännern“ und Staatsfrauen der deutschen Blockpartei CDUCSUFDPSPDGRÜNE sollte man eindeutig klarmachen, dass deren Kriegsrethorik nicht akzeptiert wird. Eine kleine Möglichkeit gibt es ja in der nächsten Zeit: Stimmentzug bei der Bundestagswahl. Was schrieb Albrecht Müller von den Nachdenkseiten sehr richtig:

Was bleibt den früheren Wählern von SPD und Grünen in dieser Situation anderes übrig, als die Linke zu wählen. 

Aber warum eigentlich nur „den früheren Wählern von SPD und Grünen“?

 

 

Update 11. Sept. 2013: 

 

Syrien: Süddeutsche Zeitung wechselt den Leitkommentator Stefan Kornelius aus, der für einen Militärschlag warb, aber von Putin überrumpelt wurde

Bis zum 7. September 2013 bestimmte Süddeutsche-Chefkommentator Stefan Kornelius die Syrien-Marschroute der SZ-Truppe. „Die Syrien-Krise entzweit G-20-Gipfel“, titelte die SZ am gleichen Tag. Leitkommentator Kornelius, der seit Wochen für eine „Bestrafung“ Assads in Form eines US-Militäreinsatzes warb, war sich sicher: „Es wird keine diplomatische Anstrengung für Syrien mehr geben, zumindest keine in den Vereinten Nationen und im Sicherheitsrat“, prognostizierte der Nahost-Spezialist in seinem Leitartikel „Eiszeit und Ohnmacht“ auf Seite vier.   ….   Das Abonnement der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung kostet mehr als die Fernsehgebühren von ARD und ZDF. 557 Euro 46 im Jahr. Ob man für diesen Preis zumindest zwei, vielleicht sogar mehr Meinungen und Informationen zu Syrien erwarten darf? Oder gar zu Israel? Die Auftritte von Kornelius bei der Münchner Sicherheitskonferenz jedenfalls möchte man als SZ-Leser wohl nicht mehr mitfinanzieren. Transatlantische Think-Tank-Propaganda gibt’s nämlich in der Regel gratis bei Uni, US-Botschaft – und natürlich in der New-York-Times-Beilage der Süddeutschen, für die kein eigener Autor oder Redakteur mehr recherchieren muss.

 

 

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Zur Kriegshetze des Leiters des Ressorts Aussenpolitik der Süddeutschen Zeitung gegen Syrien – Aber er bekam die richtigen Antworten wurde am 30.08.2013 unter Politik veröffentlicht.

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