Paul Craig Roberts zu Paul Krugmans Notiz zu 9/11 – auch ein Blick auf den Zustand der amerikanischen Medienlandschaft
Übersetzung: Ingo Hagel
Paul Craig Roberts hat sich an vielen Stellen gegen die Lügen der offiziellen Darstellung der Ereignisse von 9/11 gewandt (zum Beispiel hier und hier). Vor kurzem veröffentlichte er einen Artikel, der sich auf eine Kolumne des bekannten Wirtschaftswissenschaftlers und Nobelpreisträgers Paul Krugmann in der New York Times zu 9/11 (mit dem Titel „Jahre der Scham“) bezog. Krugmann hatte sich darin am 10. Jahrestag der Anschläge vom 11. September kurz aber kritisch und eindeutig gegen die offiziellen Lügen dazu gewendet. Er wurde dafür daraufhin schärfstens angegriffen. Und obwohl Paul Craig Roberts nichts von Krugmanns wirtschaftlichen Positionen hält (er meint, dieser sei in veralteten Positionen einer Keynesianischen nachfrageorientierten Wirtschaftstheorie steckengeblieben), verteidigt er ihn und seinen Beitrag für die Wahrheit um die Hintergründe von 9/11 und fügt einige leidenschaftliche Bemerkungen zu diesem Thema hinzu. Da Paul Craig Roberts Artikel an vielen Stellen im Internet einzusehen ist, bis jetzt aber nicht übersetzt wurde, hier also die leicht gekürzte Übersetzung seiner Anmerkungen zu Paul Krugmanns Notiz, die einen aufschlussreichen Einblick in die amerikanische Medienlandschaft gibt.
Zuweilen jedoch zeigt Krugmann ein moralisches Bewusstsein. Dies tat er am 11. September in seiner Kolumne in der New York Times „Jahre der Scham“. Krugmann schrieb, dass das Ereignis des 11. Septembers durch „Fälschungs-Helden“ gekapert worden war, um „einen zu den sonstigen Weltereignissen in keiner gerechtfertigten Beziehung stehenden Krieg zu führen, den die Neocons eben führen wollten“, und dass unsere „professionellen Experten“ diesen Missbrauch unterstützten.
Die in die Enge getriebenen Schweine quiekten natürlich laut. Donald Rumsfeld, der Kriegsverbrecher, kündigte in aller Öffentlichkeit sein Abonnement der New York Times, und die mit ihm verbündeten Presstituierten in Washingtons Aggressionskriegen stürzten sich auf Krugman mit Pickeln und Äxten.
Aber vielleicht wollte Krugman eigentlich den Plural benutzen und nicht „Krieg“ sondern „Kriege“ sagen. Die US Regierung führt nun Krieg in Afghanistan, Irak und Libyen, mit der Folge einer massiven Zerstörung von Wohnungen, Infrastruktur und Leben von Zivilisten, alles im Namen der einen oder anderen Lüge. Dazu kommt, dass die US-Regierung militärische Operationen gegen die Bevölkerung von drei muslimischen Ländern führt (Pakistan, Jemen und Somalia) mit erheblichen Verlusten an Menschenleben in Pakistan – das ein Verbündeter der USA ist. Woche für Woche werden Drohnen geschickt, die Schulen, Krankenhäuser und landwirtschaftliche Gemeinschaften in die Luft jagen, und jedes Mal verkündet Washington, man hätte „Militante“, „Al-Kaida“ und „Taliban-Führer“ getötet.
Dank den Leuten, die Krugman „unsere professionellen Experten“ und Gerald Celente „Presstituierte“ nennt, weiß das amerikanische Volk wenig bis nichts über den Mord an zahllosen Zivilisten sowie die Vertreibung von Millionen Menschen in sechs muslimischen Ländern und anderer Gebiete, die die Bush/Obama-Regierungen als „Sicherheitsbedrohungen“ für diese Supermacht ansehen.
Bevor ich fortfahre, denken Sie für eine Minute an den wirklichen Grad der Bedrohung dieser muslimischen Länder, die einer inneren Einheit ermangeln, einer Luftwaffe, einer Seestreitmacht, einer modernen Armee sowie nuklearer Interkontinatal-Raketen. Vergleichen Sie diese „Bedrohung“ mit der Bedrohung durch die Sowjetunion, die wenigstens einigermaßen real war.
Die Sowjets hatten die Rote Armee, die Hitler und seine hochkarätige Kriegsmaschinerie geschlagen hatte. Die Sowjetunion hatte ein erstaunliches Arsenal atomarer Interkontinental-Raketen mit atomaren Einzel- und Mehrfach-Sprengköpfen, dazu atomgetriebene U-Boote, ausgerüstet mit Atomsprengköpfen.
Irgendwie haben wir die 46 Jahre dieser Bedrohung überlebt, ohne in einen Krieg zu ziehen. Aber der Irak, von dem nur die dümmsten Leute dieser Erde nicht wissen, dass er keine „Massenvernichtungswaffen“ besessen hatte, war solch eine Bedrohung, dass die US-Regierung sich nicht nur gezwungen fühlte, dort einzumarschieren, sondern auch noch die Vereinten Nationen anzulügen, um ein Land anzugreifen und zu zerstören, dass uns überhaupt nichts getan hatte und nicht die geringste Bedrohung darstellte.
Dasselbe ist mit Afghanistan. Die Taliban stellten nicht die mindeste Bedrohung für die USA oder deren europäische Verbündete dar.
Pakistan schließlich ist ein Verbündeter der USA; dennoch ermordete Washington Tausende pakistanischer Zivilisten. Die Lügner in Washington und die Medienhuren behaupten immer, dass es sich bei den Ermordeten um „Terroristen von Al Kaida“ handele. Jedes Mal, wenn ein Krankenhaus, ein Bauernhof oder eine Schule bombardiert wurde, gibt Washington einen Bericht heraus, dass es gerade einige Al Kaida Führer getötet hat. Einige dieser Führer wurden gemäß dieser Berichte mehrfach getötet.
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Kommen wir zu Krugman zurück: Seine Meldung rief heftigste Entgegnungen der presstituierten Experten hervor. Michelle Malkin, deren Buch über Einwanderung ich einmal – bedauerlicherweise – positiv rezensiert hatte, fehlinterpretierte Krugmans Mut als Feigheit und nannte ihn einen „selbstzufriedenen Feigling“.
„Feigling“ war überhaupt ein Beiwort, dass die Presstituierten mit Beschlag belegten. Auch Erik Wimple, ein Autor der Washington Post, erklärte Krugman für „feige“.
Nachdem sie es geschafft hatten, Krugman für einen „Feigling“ zu erklären, legten die Presstituierten, die sich daran erfreuen, „muslimische Blödmänner“ in sechs Ländern umzubringen, noch einen Zahn zu. Peter Bella erklärte, Krugman sei „widerwärtig“ und habe „kein Gewisen.“
Bei Bellas Interpretation eines moralischen Gewissens handelt es sich um die Entgegnung eines typischen Presstituierten. Sie führte zu Angriffen auf die New York Times, dass sie mit Krugman einen „feigen“, „verstörenden“, „arroganten“, „abscheulichen“ Mitarbeiter „ohne Gewissen“ als Kolumnisten habe.
Jennifer Rubin in der Washington Post erklärte die New York Times für eine „spirituelle Einöde“. Dies kam also von einer „Zeitung“, die Viele für eine Einrichtung der CIA halten.
In anderen Worten: Stopft Krugman das Maul. Kündigt seine Kolumne. Wir wollen nicht das Allergeringste hören von irgend jemand, der mit kritischem Blick auf Washingtons Morden, Vernichtung und Vertreibung von Millionen von Menschen schaut sowie eine „Bedrohung“, die nichts anderes als eine totale Lüge ist. Wir sind die außergewöhnliche Nation. Wir sind das Licht der Welt. Das normale Gesetz gilt für uns nicht, eben weil wir außergewöhnlich sind. Gesetze sind für Untergeordnete. Wir haben „Freiheit und Demokratie“. Jeder, der Zweifel in uns hegt, gehört zum Bösen und ist ein Terrorist.
Es wird interessant sein zu sehen, ob Krugmans Kolumne seine Darlegung der Wahrheit überlebt. Dies wird uns sagen, ob Amerika vollends zu einem Land der Lügner geworden ist, oder ob ein Mensch mit einem moralischen Gewissen noch eine Stimme hat.
Paul Craig Roberts zu Paul Krugmans Notiz zu 9/11 – auch ein Blick auf den Zustand der amerikanischen Medienlandschaft wurde am
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