Rudolf Steiner zu den Rätseln der sichtbaren Welt
Aus Nr. 13 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe, S. 42 (Hervorhebungen IH):
Man kann sich klar darüber werden, dass die Betrachtung der sichtbaren Welt dem Menschen Rätsel vorlegt, die niemals aus den Tatsachen dieser Welt selbst gelöst werden können. Sie werden auch dann auf diese Art nicht gelöst werden, wenn die Wissenschaft dieser Tatsachen so weit wie nur irgend möglich fortgeschritten sein wird. Denn die sichtbaren Tatsachen weisen deutlich durch ihre eigene innere Wesenheit auf eine verborgene Welt hin. Wer solches nicht einsieht, der verschließt sich den Rätseln, die überall deutlich aus den Tatsachen der Sinneswelt hervorspringen. Er will gewisse Fragen und Rätsel gar nicht sehen; deshalb glaubt er, dass alle Fragen durch die sinnenfalligen Tatsachen beantwortet werden können. Diejenigen Fragen, welche er stellen will, sind wirklich auch alle durch die Tatsachen zu beantworten, von denen er sich verspricht, dass man sie im Laufe der Zukunft entdecken werde. Das kann man ohne weiteres zugeben. Aber warum sollte der auch auf Antworten in gewissen Dingen warten, der gar keine Fragen stellt? Wer nach Geheimwissenschaft strebt, sagt nichts anderes, als dass für ihn solche Fragen selbstverständlich seien und dass man sie als einen vollberechtigten Ausdruck der menschlichen Seele anerkennen müsse. Die Wissenschaft kann doch nicht dadurch in Grenzen eingezwängt werden, dass man dem Menschen das unbefangene Fragen verbietet.
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