Hasskommentare: Razzien, Haftstrafen – Und fehlendes Unterscheidungsvermögen von Autoren.

 

von Ingo Hagel 

 

Zweieinhalbjährige Haftstrafe für Hasskommentar

Der Rechtsstaat kapituliert einmal mehr vor der Flüchtlingskriminalität. Stattdessen wird Heiko Maas in den Talkshows des Staatsfernsehens hofiert und hat dort erst kürzlich freudig erregt erzählt, dass ein Steuerzahler dieses Landes, der seinem Ärger und Frust über diese Zustände mithilfe eines Facebook-Kommentars Luft verschafft hatte, zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Die anwesenden Mainstreamvertreter nickten andächtig.

Leider schreibt der Autor des Kopp-Verlages nicht, wie dieser Facebook-Kommentar ausgesehen hat, der dem „Steuerzahler dieses Landes“ (sollen „Steuerzahler“ denn Rabatt und mildernde Umstände bei Hasskommentaren erhalten?) diese Haftstrafe eingebracht hat. Vielleicht so:

Dieses Pack gehört gesteinigt und an die Wand gestellt. Allen voran diese erbärmliche Drecksau von OB Jung, dieser Voll-Assi.

Oder:

Ich bin dafür, dass wir die Gaskammern wieder öffnen und die ganze Brut da rein stecken.

Vielleicht so:

Sogesehen haben die Juden am Holocaust des 2. Weltkrieges auch selber schuld. Vor allem die im Warschauer Ghetto…

Oder so:

Merkel muss öffentlich gesteinigt werden.

 

Ich sage nicht, dass unsere diversen Politiker auf der Höhe der Zeit wären. Ganz im Gegenteil: Ich sage immer, dass die Politiker, aber auch die Entscheidungsträger und Alphamännchen und -weibchen auf den diversen anderen Führungsposition in unserer Gesellschaft mit ihrem Denken und ihren Ideen den Erfordernissen der Zeit nicht gewachsen sind (siehe dazu hier auf Umkreis-Online nicht nur die grundsätzlichen Rubriken zur Dekadenz der führenden Klasse hier und hier, sondern zum Beispiel auch die Grundsatzartikel hier und hier und hier). Wären sie es wirklich, dann würden wir andere soziale Verhältnisse haben hier in Deutschland, die möglicherweise obige Kommentare, die großenteils an eben diese Adresse der Führungsklasse dieser Gesellschaft gerichtet sind, gar nicht hervorbringen würden.

Diese führende Klasse wird sich nicht so einfach die Butter vom Brot nehmen lassen, sondern sie wird die Gelegenheit dieser Hasskommentare gerne ergreifen, um weitergehende Maßnahmen zu ergreifen und Exempel zu statuieren:

60 Wohnungen durchsucht: Bundesweite Razzien wegen Hasspostings

Ziel sei es, „dem stark zunehmenden ‚Verbalradikalismus‘ und den damit verbundenen Straftaten im Netz entschlossen entgegen zu treten“. 

Und der Widerstand in diesem Land wird anders aussehen müssen, als pauschal diese Verbalradikalinskis in Schutz zu nehmen. 

Update:

Jürgen Elsässer schrieb:

Dabei ging es ganz explizit nur um den „stark zunehmenden Verbalradikalismus“, räumte das BKA ein. Es wurden keinerlei Gewalttaten, auch noch die Vorbereitung zu Gewalttaten unterstellt! Es ging einzig und allein um Worte – um „Gedankenverbrechen“, wie es in Orwells Buch 1984 heißt.

Ich weiß nicht, welcher Art konkret die verbalen Entgleisungen sind, weswegen sich nun das BKA veranlasst sah, gegen diese oben genannten 60 Beschuldigten zu ermitteln und sogar Hausdurchsuchungen durchzuführen. Aber der Journalist Jürgen Elsässer sollte wissen, dass Worte eben nicht nur Worte sind, sondern durchaus Straftaten darstellen können. Das Internet auf den verschiedenen Portalen wie zum Beispiel Facebook und den Kommentarspalten verschiedener Homepages ist eben längst kein privater Raum mehr, in dem Leute, die ihre Emotionen nicht im Griff haben, ihre verbalen Angriffe und Mordaufrufe straffrei in die Öffentlichkeit blasen können. Und das ist nicht erst seit Heiko Maas so.

Ansonsten siehe zu dem Thema Hasskommentare hier auf Umkreis-Online.

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Hasskommentare: Razzien, Haftstrafen – Und fehlendes Unterscheidungsvermögen von Autoren. wurde am 13.07.2016 unter Politik, Soziale Frage, Zum Zeitgeschehen veröffentlicht.

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