US Vize-Außenministerin Victoria „Ficktoria“ Nuland: „Fuck the EU“ – Aber es geht doch um ganz andere Dinge

 

von Ingo Hagel 

 

 

US Vize-Außenministerin Victoria Nuland hatte kürzlich ein nettes Gespräch mit dem Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in der Ukraine Geoffrey Pyatt (mit deutscher Übersetzung), in dem sie den Europäern unverblümt mitteilte, was sie von ihnen hielt (bei 3:28):

 

 

 

 

Paul Craig Roberts schrieb dazu:

Nuland ist erbost, weil die Europäische Union nicht mit Washington mitgemacht hat bei der Verhängung von Sanktionen gegen die ukrainische Regierung, um Washingtons Übernahme der Ukraine zu vervollständigen. Nuland spricht, als wäre sie Gott mit dem gottgegebenen Recht, die Regierung der Ukraine zu bestimmen, womit sie gerade beschäftigt ist. Die Europäische Union, so korrumpiert sie auch durch Washingtons Geld ist, versteht immerhin, dass von Washington reich gemacht zu werden keinen Schutz gegen Russlands Atomraketen darstellt. Nulands Antwort auf Europas Zögerlichkeit, seine Existenz für den Vorteil der Vorherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika aufs Spiel zu setzen, lautet „Fuck the EU.“ 

Natürlich fand Angela Merkel Nulands Fauxpas shocking – nein, sie sagte genau: „absolut inakzeptabel“. Ob ihr jedoch die Augen aufgehen über ihre transatlantischen Freunde, ist zu bezweifeln.

Wenn nun der Spiegel und die anderen Mainstream-Medien sofort und stantepede über diese Sache berichten – he, und sogar im Titel ganz ausgeschrieben und das böse F-Wort nicht nur mit drei Pünktchen zitiert – dann wäre es nicht unangebracht, Verdacht zu schöpfen, ob diese Indiskretion wenn nicht vielleicht sogar gewollt und im Sinne der USA ist – aber vor allen den Dingen den Amis völlig piepegal ist.

So rätselte die WELT, warum die als ausgesprochen erfahren geltende Nuland nicht damit rechnete, „dass ihr Telefongespräch nach Kiew abgehört werden könnte?“ und springt der armen Diplomatin helfend bei: „Derartige Urteile darf und muss ein Diplomat hinter verschlossenen Türen äußern – aber nicht bei Ferngesprächen nach Osteuropa, in das sich technisch versierte Neugierige allzu problemlos einklinken können.“

Schon vom ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger weiß man, dass er in Europa gerne eine einzige Telefonnummer, das heißt einen einzigen Ansprechpartner gehabt hätte (also so eine Art europäischen Kaiser). Und genau das sollen die Menschen Europas mit den Vereinigten Staaten von Europa bekommen.

Die Regierung der USA wird also schulterzuckend über die Entgleisung ihrer zupackenden Vize-Außenministerin hinwegsehen. Nuland hat dann auch pflichtschuldigst in die diplomatische Kanäle hinein ein paar Worte der Entschuldigung gemurmelt – aber wie entschuldigt man sich eigentlich, wenn man es als amerikanische Großmacht doch überhaupt nicht so meint?

Dass die „Diplomatie“ der USA grobe aber durchtriebene Keile darstellt und ihre Abgesandten weder zimperlich in Ausdrucks- noch Umgangsformen sind – weder wenn sie miteinander telefonieren oder gegenseitig diplomatische Depeschen austauschen noch wenn sie irgendwo in der Welt mit angezettelten Aufständen in der Ukraine oder sonstwo Politik machen – ist ja vom amerikanischen General Wesley Clark mit Blick auf das übermächtige Militär der USA so ausgedrückt worden, dass man, wenn man als einziges Werkzeug nur einen Hammer hat, dann jedes Problem aussehen muss wie ein Nagel (bei 1:10):

 

 

 

 

Und diese spezifische „handwerkliche Einstellung“ in Wort und Tat dürfte auch den verschiedenen Regierungen der Bundesrepublik sattsam bekannt sein. Aber man muss sich natürlich ein bisschen künstlich aufregen für die deutschen Leser der Medien.

Dass das Thema in den deutschen Medien so hoch aufgehängt wird, zeigt nur eines: Man will diese Entgleisung von dieser Seite dazu benutzen, um die hoffentlich ausreichend gekränkten Deutschen genau in die Ecke zu drängen, in der man sie eben haben will: nämlich reflexartig wie ein pawlowscher Hund für das von Amerika geprügelte arme Europa beziehungsweise für die Vereinigten Staaten von Europa einzutreten nach dem Muster: „Wir müssen doch nun erst recht zusammenhalten.“

Die Deutschen dürften also gut daran tun, die ihnen von „Ficktoria“ und den deutschen Medien in dieser Angelegenheit gereichte Erektionshilfe fürs Gemüt dankend abzulehnen, ihren hochaufgestellten Beleidigtenschwanz wieder einzufahren und den Grips einzuschalten. Und dieser könnte Ihnen sagen, dass weder in dem anglo-amerikanischen Finanz- und Wirtschaftsimpuls der Plutokratie (Herrschaft des Geldes), der die Welt wie eine Krankheit und Seuche überzieht und diese ausplündert,

 

 

 

noch in den Vereinigten Staaten von Europa, die in geistiger Ödnis und Verfinsterung alte aristokratisch-feudalistische Herrschaftsverhältnisse von vor über zweihundert Jahren restaurieren (aber alles natürlich „in modern“ angepinselt), das heißt die vor der französischen Revolution geherrscht haben, und die nichts mit der Freiheit sondern alles mit der Auslöschung des Individuums zu tun haben werden, das Gesunde liegen wird, das die Menschen und ihre Gesellschaften in die Zukunft führen kann. Aber genau diese beiden Desaster werden wir immer weiter bekommen, wenn die Deutschen sich von dieser Äußerung der amerikanischen Vize-Außenministerin und der deutschen Medien ablenken lassen werden und sich nicht zu einem Dritten, nämlich zu wirklich fruchtbaren politischen und sozialen Ideen werden erheben können. Und diese Ideen sind eben die der Sozialen Dreigliederung. Hier dazu eine Kurzdarstellung von Rudolf Steiner:

„….. es handelt sich für die Gegenwart darum, eine gewisse Gliederung des sozialen Organismus anzustreben. Ich sage immer anstreben, nicht etwa revolutionär von heute bis morgen durchführen wollen, sondern anstreben eine gewisse Gliederung desjenigen, was unter dem Einflüsse gewisser neuzeitlicher Zeitströmungen zentralisiert worden ist. Anstreben, daß statt des sogenannten Einheitsstaates, in freier Selbständigkeit neben den anderen sich entwickelt ein besonderes Glied des sozialen Organismus, das alles umfaßt, was sich auf das geistige Leben bezieht: Erziehung der Menschen, Unterricht, Kunst, Literatur, aber auch  ….  dasjenige, was sich bezieht auf die Verwaltung des Privat- und Strafrechtes. Ein zweites Glied des sozialen Organismus soll dann im engeren Sinne dasjenige sein, was man bisher Staat genannt hat und dem man eigentlich in der neueren Zeit, eben aus den Strömungen der letzten vierhundert Jahre heraus, alles mögliche aufladen wollte: Staatsschulen, Staatserziehung und so weiter. Aber auch gerade unter dem Einfluß von sozialistischen und sozialen Gedanken versucht man heute, das wirtschaftliche Leben und das im eminentesten Sinne politische Rechtsleben zu einer Einheit zusammenzuschweißen. Beide müssen wieder auseinanderstreben. Selbständig müssen einander gegenüberstehen als zweites Glied des sozialen Organismus der politische Staat, und selbständig, relativ selbständig, alles dasjenige, was in sich schließt Warenzirkulation, Wirtschaftsleben, Ökonomie.“

Ach ja, und man kann die Aussagen der Frau Nuland tatsächlich auch so sehen:

Fuck the EU: Warum eigentlich nicht?

Die US-Europa-Beauftragte hat nur das ausgesprochen, was die meisten EU-Untertanen denken. Von Glühbirnen-Verbot bis Freizügigkeitsverordnung: Nicht mehr lange werden sich über 500 Millionen EU-Bürger bieten lassen, was das Politbüro aus Brüssel diktiert. Die EU ist NICHT Europa. Die ungewählten EU-Kommissare repräsentieren nicht den Willen der Regierten.

Yeah!!!

Und auch dies hier ist ein wichtiger Aspekt:

Nuland-Ukraine-Skandal: Versuchter amerikanischer Staatsstreich gegen die gewählte Regierung – USA bezahlten gewalttätige Demonstrationen – Fuck-the-EU-Skandal um die Europa-Beauftragte des US-Außenministeriums Victoria Nuland mit großer Sorgfalt in Szene gesetzt, um die Aufmerksamkeit von dem wirklichen Thema abzulenken

…… Die gesamte Nuland-YouTube-Affäre, die viele bereits als »Nulandgate« bezeichnen, ist keine kleine Peinlichkeit. Sie hat den Stein beiseite gerollt, der bisher das hässliche eingebettete Netzwerk von Neokonservativen aus Washington bedeckte, die hinter Staatsstreich und Regimewechsel stehen und sogar Neonazi-Terror unterstützen, um ihr Ziel, Russland zu zerstören und die Ukraine gleich mit, zu erreichen. Das ist es, was Bundeskanzlerin Merkel als »absolut inakzeptabel« bezeichnen sollte und nicht Nulands Ausspruch »Fuck the EU«.

 

 

 

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US Vize-Außenministerin Victoria „Ficktoria“ Nuland: „Fuck the EU“ – Aber es geht doch um ganz andere Dinge wurde am 07.02.2014 unter Politik veröffentlicht.

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