Zur „Riesennierenkrankheit“ und den Kriegen dieser Zeiten

 

von Ingo Hagel      

 

Siehe auch die Einleitung zu diesem Artikel hier. 

In diesem Vortrag des Jahres 1923 – der erste Weltkrieg war noch nicht lange vorbei – wies Rudolf Steiner die Arbeiter am ersten Goetheanum auf die eigentlichen geistigen Ursachen für diesen großen Völkerkrieg hin: 

Meine Herren, es wird eine Zeit kommen, wo die Leute klarer sehen werden, wo die wenigen, die sich dann die Klarheit behalten werden in der allgemeinen Verwirrung, sagen werden: Was ist das eigentlich gewesen, dieser große Krieg im Beginn des 20. Jahrhunderts? Das ist eine Nierenkrankheit der Menschheit gewesen! 

 

Aber das 19. Jahrhundert ist stolz darauf geworden, nichts von Seele und Geist zu wissen, und die Folge davon war, daß diese Riesen-Nierenkrankheit, die heute noch in der Welt schleicht, aufgetreten ist. Also die Zukunft wird einmal sagen: Wodurch ist denn die Menschheit im Anfang des 20. Jahrhunderts benebelt worden? Durch eine unbemerkte Nierenkrankheit!Das ist es, was einem heute zu Herzen geht. 

 

Das heißt aber wohl nichts Anderes, als dass dieses Denken im 19. und 20. Jahrhundert –

und mittlerweile sind wir schon im 21. Jahrhundert, ohne dass sich diesbezüglich etwas gebessert hätte – 

mit Blick auf die Niere „zu stark geistig, zu stark … organisch intellektuell“ geworden ist, wie Rudolf Steiner das in den Vorträgen für angehende anthroposophische Mediziner (GA 312 S. 42) mit Blick auf die Neurasthenie des Menschen ganz allgemein beschreibt. 

Das dort in der GA 312 mit Blick auf die Neurasthenie Gesagte betrifft wohl hier in diesem Falle –

in der GA 350 mit Blick auf die „Riesennierenkrankheit“ –

speziell das Organ der Niere: Nicht die Seele denkt geistig, sondern der Mensch denkt „organisch intellektuell“ – also neurasthenisch – das heißt: Er denkt viel zu sehr durch die physische Niere, als auf das abzuzielen, was dieses Organ als geistige Erkenntnisse bereithält – 

wenn der Mensch dafür etwas tut, das heißt durch bestimmte Maßnahmen ein geisteswissenschaftliches Erkennen herbeiführt. –

Die organische Folge ist dann diese „Riesennierenkrankheit“, die sich organisch-pathologisch im Organismus als Bluthochdruck zeigt, weil 

die Leute, die wirklich hätten denken sollen durch die Seele, nur mehr durch die Niere gedacht haben. 

 

Kulturell zeigt sich diese „Riesennierenkrankheit“ in den Folgen eines völlig dekadenten Denkens – 

das heißt dass dieses den Erfordernissen der Zeit nicht mehr gewachsen ist – 

was – neben vielem Anderen – den Ersten Weltkrieg zur Folge hatte. Rudolf Steiner sah damals aber – 

wie immer mal auf Umkreis-Online erwähnt – 

längst den Zweiten Weltkrieg am Horizont auftauchen. Und nun stehen wir in den verschiedensten anderen Kriegen drin, die sich letztlich auch durch die westlichen Gesellschaften durchfressen werden und deren halsbrecherisch konstruierten, daher nun morschen und zerfallenden sozialen, wirtschaftlichen, geistigen, kulturellen und rechtlichen Institutionen zerlegen werden, weil 

die Leute, die wirklich hätten denken sollen durch die Seele, nur mehr durch die Niere gedacht haben.    

 

Aber was heißt das: durch die Seele denken? 

Und die Sache war im 20. Jahrhundert so, daß all die Leute, die wirklich hätten denken sollen durch die Seele, nur mehr durch die Niere gedacht haben. 

Es heißt zu lernen, ohne den physischen Leib zu denken. Das kann zum Beispiel realisiert werden durch das richtige Lesen und Studieren der „Philosophie der Freiheit“! Also nicht sinnliche, physische Beobachtungsresultate mit dem physischen Leib sollten mit diesem Buch gegeben werden, sondern

Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methodewie es in deren Untertitel seit der Neuausgabe 1918 heißt

also Beobachtungsresultate ohne den physischen Leib. –

Ich habe hier auf Umkreis-Online diese Aspekte ja oft dargestellt. – 

 

Dass die „Philosophie der Freiheit“ die geistige Grundlage, das geistig-adäquate Handwerkszeug ist 

für alles weitere okkulte, übersinnliche Forschen, darauf habe ich hier auf Umkreis-Online ebenfalls immer wieder hingewiesen. 

Was nicht heißt, dass jeder Mensch selber ein Okkultist werden muss, was aber heißt, dass möglichst viele Menschen die Ergebnisse des Okkultismus aufnehmen sollten, weil nur dadurch die Welt zu verstehen und in einem gesunden Sinne zu ordnen ist – auch darauf habe ich hier auf Umkreis-Online oft hingewiesen. – 

Dass die Ergebnisse des Okkultismus – 

also die Anthroposophie Rudolf Steiners – 

ohne die „Philosophie der Freiheit“ nicht verstanden werden können, das bezeugen viele Blicke in das Leben – 

besser: das Sterben – 

und die verschiedenen Manifestationen des Niedergangs der westlichen Gesellschaften. 

  

Wer aber partout mit der „Philosophie der Freiheit“ nichts anfangen kann – 

solche Leute soll es ja durchaus geben – 

der könnte durch das angemessene Studium der Anthroposophie – 

die heute in sämtlichen Büchern und Vorträgen Rudolf Steiners öffentlich und sogar kostenlos im Internet zugänglich ist – 

sich einen vorerst einmal etwas leichteren Einstieg in dieses Gebiet einer seelischen Beobachtung und Betrachtung verschaffen. 

Und mit Blick auf soziale Angelegenheiten bietet Rudolf Steiners Buch „Kernpunkte der sozialen Frage“ (GA 23) das entsprechende Rüstzeug, das aber ebenfalls mehr oder weniger so derart in sinnlichkeitsfreier Form geschrieben ist dass es den Leuten ganz gewaltig gruselt davor. – 

Rudolf Steiner wollte den gerade in der heutigen Zeit leicht fanatisierbaren Menschen eben nicht einfach nur mit einem kernigen „do it“ soziale Rezepte vor die Füße werfen, sondern er gab ihnen mit einem schwierigen Text eine Anregung zur Verwandlung von zuerst einmal der eigenen antisozialen Triebe, so dass die Soziale Dreigliederung nicht auf Dogmatik gebaut sei, sondern auf das Erlebnis der eigenen geistigen Metamorphose, bevor man andere Leute damit belästigt. – 

   

Jeder Blick in das nicht nur damalige, sondern auch heutige Zeitgeschehen zeigt allerdings, 

dass die Menschen mit diesen verschiedenen, von Rudolf Steiner gegebenen, angebotenen Möglichkeiten, über die „Riesennierenkrankheit“ hinauszukommen, gar nichts zu tun haben wollen. Jeder Blick in das heutige Zeitgeschehen zeigt dafür, dass die Menschen, denen durch die Anthroposophie, die „Philosophie der Freiheit“ und die Soziale Dreigliederung die Möglichkeit und der Weg zu einem sinnlichkeitsfreien Denken angeboten wird, doch noch nichtmal in der Lage sind, in der sinnlichen Welt und den verschiedenen sozialen, handgreiflichen Phänomenen klarzukommen, das heißt also, doch erst einmal diese in einer angemessenen Weise aufzunehmen, sich ihrer bewusst zu werden, so dass sie über deren Existenz, Ausmaße und Folgen dieser sozialen Verirrungen zu einem angemessenen Entsetzen und Schockerlebnis kommen zu können. 

 

Da also noch nicht einmal das Denken entlang der sinnlichen, 

wirtschaftlichen, sozialen und so weiter Phänomene (Leseeinstieg zum Beispiel hier) –

geschweige denn ein sinnlichkeitsfreies Denken über diese und andere, das heißt rein geistige Phänomene – 

in einer Weise ausgebildet ist, dass in der Gesellschaft wenigstens ein etwas größeres und vielleicht sogar allgemeines Rumoren über die desaströsen Verhältnisse der Leiter dieser Gesellschaft – auf allen Ebenen – entsteht, deshalb darf man sich wohl nicht zu große Hoffnungen machen, dass es in absehbarer Zeit in diesen Gesellschaften zu einem Verständnis der Situation sowie fruchtbaren Lösungen und Übereinkünften kommen wird. Nicht nur Atomkraftwerke können rückgebaut werden, sondern auch ganze Gesellschaften.  

 

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Zur „Riesennierenkrankheit“ und den Kriegen dieser Zeiten wurde am 19.04.2023 unter Anthroposophie veröffentlicht.

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