von Ingo Hagel
Hier in der GA 255b (S. 162) beschreibt Rudolf Steiner die Technik der Meditation:
Während man sonst einen Gedanken nur denkt, solange die eigene Wahrnehmung dauert oder solange er durch unsere innere Organisation in der Erinnerung heraufgehoben wird in das gegenwärtige Seelenleben, während man also gewissermaßen im gewöhnlichen Gedankenverlaufe dem Unwillkürlichen sich hingibt, wird in der Meditation durch Willkür, durch eine wirkliche Entfaltung des Willens Gedankliches in die Seele hereingestellt, und man verweilt dann auf diesem Gedanklichen.
Natürlich wird es zu Beginn der Meditation so sein, dass man sich erstmal auf die Kraft der Erinnerung stützen muss, denn man muss ja Etwas aus den alten Kräften des Kopfes und des gewöhnlichen Bewusstseins erinnern. Aber es ist ein Irrtum zu glauben, wenn man irgendwelche Dinge aufsagt, so wie man innerlich mehr oder weniger automatisch aus der Erinnerung zum Beispiel Gedichte aufsagt, dass das Meditation sei.
Auch diese Kraft der Erinnerung muss für die Meditation überwunden werden,
so dass, was dann in dieser sich im Bewusstsein befindet, nicht mehr aus der passiven, unwillkürlichen Kraft, der Erinnerung rührt, sondern aus der unmittelbaren, erzeugenden Kraft des Gedankens, der Wille geworden ist. Was man denkt, darf nur von einem selber herkommen, darf nur eigenes, willentliches Erzeugnis sein, nicht mehr passives Erzeugnis des Kopfes, das dieser einem vor die Füße des Bewusstseins wirft,
… sondern daß man durch Willensentschlüsse in seine Seele hereinnimmt Bilder, Gedankenzusammenhänge, … (GA 255b S. 162)
Man kann das beobachten und unterscheiden lernen, dass es in einem denkt, ohne dass man selber mit seinem Ich dabei ist, oder dass das aktuelle Denken und das Gedachte zusammenfallen. Dann
weiß man durch eine errungene neue Erfahrung im rein Geistig-Seelischen zu leben. (GA 255b S. 164)
Diese Art der Denktechnik ist in der „Philosophie der Freiheit“ so beschrieben:
Man sollte nur nicht verwechseln: «Gedankenbilder haben» und Gedanken durch das Denken verarbeiten. Gedankenbilder können traumhaft, wie vage Eingebungen in der Seele auftreten. Ein Denken ist dieses nicht. …
Oder:
… es kommt darauf an, daß nichts gewollt wird, was, indem es sich vollzieht, vor dem «Ich» nicht restlos als seine eigene, von ihm überschaubare Tätigkeit erscheint. …
Das ist natürlich kein hinreichender Beleg dafür, dass man auch durch die „Philosophie der Freiheit“ zu dem kommt, zu dem man in der Meditation kommen kann. Damit ist nur gesagt, dass die Technik des reinen Denkens der „Philosophie der Freiheit“ und der Meditation sich in verschiedenen Bereichen decken. –
Siehe dazu zum Beispiel die Kapitel 320 und 330 des Inhaltsverzeichnisses dieser Rubrik. –
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