Gescheitheit, Klugheit, spirituelles Erkennen und – ein Wirtschaftskrieg

 

von Ingo Hagel 

 

Seymour Hersh: Legende des Investigativ-Journalismus nennt Putin „klügsten Mann, den es gibt”

Seymour Hersh gilt als einer der größten Investigativjournalisten unserer Zeit. Der Mann, der die schlimmsten US-Kriegsverbrechen in Vietnam (Massaker von My Lai) und im Irak aufdeckte, hat in einem Interview für die Schweizer „Weltwoche“ unter anderem über Russlands Präsident Wladimir Putin und dessen US-Amtskollegen Donald Trump gesprochen. 

Ich möchte hoffen, dass mit dieser zutreffenden Einschätzung des verdienstvollen und „größten Investigativjournalisten unserer Zeit“ über Putin als den „klügsten Mann, den es gibt“ Putin doch nicht so klug ist –

beziehungsweise hoffentlich doch noch etwas klüger, je nachdem, wie man es nimmt und versteht –

als der Mann, den Rudolf Steiner in der damaligen Zeit als den gescheitesten Mann vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bezeichnete: nämlich den Philosophen Eduard von Hartmann. Steiner hatte diesem seine Schrift „Wahrheit und Wissenschaft“ gewidmet und sprach daher ehrlich anerkennend und „aus tiefem Respekt heraus“, obwohl er wusste, dass Eduard von Hartmann mit seiner Philosophie nicht viel anfangen konnte. Aber der „gescheiteste Mann vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts“ war von Hartmann trotzdem –

woran man daran ja auch mal wieder erkennen kann, dass dieser Gescheitheit mit Blick auf die Erkenntnis der Wirklichkeit bestimmte Grenzen gesetzt sind.

 

Trotzdem besaß Eduard von Hartmann die durchaus anzuerkennende Gescheitheit, 

in dieser „Philosophie der Freiheit“ genau den Punkt zu sehen, in dem diese Philosophie aufhörte, althergebrachte, gewöhnliche, das heißt intellektualistisch mit dem Kopf gedachte Philosophie zu sein und Erkenntnis des ganzen Menschen und mit dem ganzen Menschen gedachte spirituelle, das heißt kosmische Erkenntnis zu werden. Dagegen musste er als „gescheitester Mann vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts“ natürlich –

und natürlich auch leider –

scharfen Protest anmelden, indem er sozusagen aussprach:

Bis hierhin und keinen Schritt weiter in die Zukunft –

woraus Rudolf Steiner dann nun wiederum entnehmen konnte, gegen welche Bollwerke der Gescheitheit sein innerstes geistiges Anliegen zu kämpfen haben werde.

Jedenfalls verdanken wir den ablehnenden Anmerkungen von Eduard von Hartmann zum Beispiel einige Passagen in diesem so außerordentlich bedeutsamen Zusatz zum dritten Kapitel, den Rudolf Steiner zur Neuauflage seiner „Philosophie der Freiheit“ 1918 schrieb, in dem er auf Hartmanns Einwände –

und andere große Missverständnisse der Menschen überhaupt –

gegenüber seiner Freiheitsphilosophie hinsichtlich dem, was das Denken darstellt –

und was es ganz bestimmt nicht darstellt – vielleicht gehe ich später darauf noch ausführlicher ein –

einging.

 

Nun hat aber Deutschland das Schicksal erfahren müssen, dass nicht größte Klugheit, 

sondern leider nur größte Gescheitheit –

was ja durchaus zu unterscheiden ist –

in diesem Deutschland sich fortgepflanzt hat und zu diesem Niedergang geführt hat, in dem wir drinnen stehen und der –

da am Horizont nichts anderes, das wirklich aufwärts helfen könnte, zu erkennen ist –

sich immer weiter vollziehen wird, weil größte Gescheitheit –

angesichts der allergrößten Wandlungen der Zeit –

zu allergrößtem Schwachsinn und Inkompetenz auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens (Wirtschaft, Politik, Kultur) geführt hat.

 

Dieses Schicksal wäre Deutschland erspart geblieben, 

hätte die große Gescheitheit in diesem Land sich zu einer neuen spirituellen Klugheit gewandelt dadurch, dass die Menschen in den letzten 126 Jahren nach Erscheinen von Rudolf Steiners „Philosophie der Freiheit“

siehe dazu hier auch die Suchhilfe zu den verschiedenen Rubriken und Kapiteln hier auf Umkreis-Online –

nicht nur zu dieser ein positiveres Verhältnis –

beziehungsweise überhaupt ein Verhältnis –

entwickelt hätten, sondern aufbauend darauf, eine ganz andere Empfindung für die Notwendigkeit einer Neuordnung der bestehenden katastrophalen sozialen Verhältnisse –

das heißt ein ganz anderes Empfinden für die Soziale Dreigliederung Rudolf Steiners – siehe dazu auch hier auf Umkreis-Online die Suchhilfe zu den verschiedenen Rubriken –

angeeignet hätten. Da dieses bis heute nicht geschehen ist, da die Menschen diese gedankliche Kraft bis heute nicht aufbringen wollten, gehen wir eben immer weiter den verschiedensten traurigen Kapiteln des Niedergangs Deutschlands und Europas entgegen.

 

Zu einem dieser traurigen Kapitel hat der nicht so bekannte – aber kluge – russische Erforscher des Kollapses 

und des Niedergang ganzer politischer Systeme, Dimitri Orlov, –

siehe dazu zum Beispiel auch hier seine Homepage

in diesem Clip einige Anmerkungen gemacht (bei 12:10):

Deutschland und Schweden sind nun Länder, in denen die Frauen nicht unbegleitet herumlaufen sollten, sondern Begleitschutz benötigen, Bodyguards. Diese Tatsache wird aber nicht anerkannt. Und als ein Resultat dieser Nicht-Anerkennung ist Schweden nun die Vergewaltigungs-Hochburg Europas geworden. Frauen werden von Migranten vergewaltigt, wo immer sie sich auch gerade aufhalten mögen. Und was macht die Polizei? Nun, zuallererst behandeln sie die Migranten mit Samthandschuhen, weil sie nicht als Rassisten gelten wollen. Auf der anderen Seite wollen sie diese Verbrechen totschweigen, weil die Regierung über dieses Problem mit den Migranten nichts hören will. Dass die Migranten Straßengangs bilden, die Frauen vergewaltigen, das wollen sie nichts sehen. So befinden sich Alle in einer kompletten Haltung der  Erkenntnisverweigerung, dass so etwas in Schweden geschieht. Und in Norwegen, und in Deutschland, und vielleicht auch anderen Ländern in Europa. 

Wenn diese Migranten allerdings die Grenze nach Russland überschreiten, was sie manchmal tun, dann werden sie von den russischen Männern verprügelt. Die russische Kultur ist diesbezüglich sehr anders. Wenn Migranten russische Frauen belästigen, werden sie von den am Ort sich befindenden Männern verprügelt, dann wird die Polizei gerufen, und die Polizei verprügelt sie noch ein bisschen mehr und wirft sie ins Gefängnis. In Russland gibt es absolut keine Toleranz für diesen Missbrauch der Frauen dort. Die Europäer dagegen haben diese Eigenschaft verloren. Vor einer Weile wurden viele Frauen am Neujahrsabend in Köln von Nordafrikanern angegriffen, und die Männer standen untätig herum und taten nichts, um sie zu verteidigen. ...


 

 

Ich will damit nicht anregen, dass deutsche Männer das Problem mit den Migranten 

genauso regeln sollen wie das in Russland geschieht. Das mag sich im Einzelfall so oder so ergeben, das ist nicht mein Punkt. Aber ich möchte doch meine Bestürzung darüber ausdrücken, dass die deutschen Männer und die deutschen Frauen seit den letzten 100 Jahren nicht den Kampf gegen sich selber ausgefochten haben –

den sie daher so grandios kampflos verloren haben –

um das zu verstehen und zu realisieren, worauf die Welt von Deutschland aus wartet: nämlich die Soziale Dreigliederung. Die Welt wartet nicht mehr auf deutsche Tüftler-Leistungen, die sich mittlerweile auch bereits zu verabschieden beginnen und schon mal höflich Bescheid geben, dass es sie bald vielleicht nicht mehr geben wird –

Personalvorstand des Automobilkonzerns Daimler, Wilfried Porth, Baden-Württemberg: „Südwesten sollte sich nicht 100 Jahre auf uns verlassen“ –

sondern die Welt wartet auf die Soziale Dreigliederung, die zuerst in Deutschland realisiert werden muss.

 

Mittlerweile haben die USA in die Verlegung der Nordstream 2 Pipeline von Russland nach Deutschland 

die Wirtschaftskrieg-Bremse reingehauen:

Nord Stream 2 verzögert sich um ein Jahr

… wegen der US-Sanktionen fehlt ein Spezialschiff. 

Zwar hatte Bundeskanzlerin Merkel, Wirtschaftsminister Peter Altmaier und so weiter und so fort immer wieder beteuert, diese Pipeline sei nichts anderes als ein „reines Wirtschaftsprojekt“ und ein „rein unternehmerisches“ Vorhaben, aber selbst die transatlantischen Schreibknechte in der WELT glaubten diesen Beteuerungen nicht und sahen dieses Projekt als einen schweren Fehler an, der sich nun rächen würde. Der US-Botschafter Grenell in Deutschland bezeichnete höhnisch die Nord Stream 2-Sanktionen der USA als „pro-europäische Entscheidung“ und betonte,

… viele europäische Diplomaten hätten sich dafür bedankt, dass die amerikanische Regierung Maßnahmen ergriffen habe … –

woran man mal wieder sieht, was für umnachtete Gestalten hier „europäische Diplomaten“ geworden sind.

 

Mal wieder steht man an einem tragischen Punkt der Entwicklung dieses niedergehenden Deutschland, 

dass dieses eben bis heute nicht verstanden hat, diesen Lippenbekenntnissen –

von wegen „reiner Wirtschaftsprojekte“ und „rein unternehmerischer Vorhaben“ –

dahingehend eine spirituelle und daher reale und wahre Substanz zu verleihen, dass man Wirtschaft – und deren Projekte – sowie Politik völlig trennte. Diese Entflechtung –

und selbstverständlich noch dazu die Realisierung eines freien Geisteslebens – also Soziale Dreigliederung –

hätte in der Welt etwas völlig anderes bedeutet als dieses unheilvolle Wirrwar von miteinander verfilzter Politik und Wirtschaftsleben, das man nun geopolitisch so oder so deuten kann, je nachdem, auf welcher Seite man steht.

Was nützt es denn auch, in der Welt von

reinen Wirtschaftsprojekten“ und „rein unternehmerischen Vorhaben

zu fabulieren, wenn es dann letztlich doch deutsche Politiker sind, die diese Projekte auf den Weg bringen? Was hätte es für diese „Projekte“ bedeutet –

und für die geistige Stellung, das Ansehen und die Glaubwürdigkeit Deutschlands in der Welt –

wenn sich die deutschen Politiker um diese überhaupt nicht gekümmert hätten, weil es einzige Aufgabe der Politik nur sein darf, sich um die rein rechtlichen Verhältnisse der Menschen untereinander zu kümmern.

 

Verfolgt man mit einem Blick für Wirklichkeiten –

und nicht verblendet von dem Propagandaunsinn, den die Mainstreammedien hier jeden Tag verbreiten –

so muss man in der Tat Putin als den klügsten Politiker, der weit und breit auf der internationalen politischen Bühne zu finden ist, ansehen. Putin hat in der Tat bis jetzt die Welt vor einem Dritten Weltkrieg bewahrt –

und den gewisse Kreise in den USA und dem Westen gerne gehabt hätten –

bewahrt. Er hat die militärische „Macht“ dieses Westens gebrochen, und er hat dessen politische Dummheit, Rücksichtslosigkeit und Verlogenheit offen dargestellt und für alle, die sehen wollten, wahrnehmbar gemacht.

 

Aber immer wieder frage ich mich, wie lange Putin diese schützende Hand, 

die er über Russland und auch über Deutschland und Europa gehalten hat, noch so wird halten können. Immer mal wieder frage ich mich, wann vielleicht der Zeitpunkt gekommen sein mag, an dem er diese Hand nicht mehr schützen wird halten können, weil vor allen Dingen dieses niedergehende Deutschland seiner geistigen Verantwortung nicht gerecht wird, den Freiraum und die Möglichkeiten, die Putin geschaffen hat, zu nutzen, indem wirklich hier in diesem Deutschland –

das sich für ach so gescheit und clever hält –

die Soziale Dreigliederung eingeführt wird. Dann wird aus Wirtschaftskrieg – vielleicht – wirklich Krieg werden. Aber so gehen die Dinge eben nun mal. Keiner soll sagen, man hätte das nicht kommen sehen können. Es steht alles in der Zeitung. Und natürlich auf Umkreis-Online.

 

 

 

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Gescheitheit, Klugheit, spirituelles Erkennen und – ein Wirtschaftskrieg wurde am 13.01.2020 unter Zum Zeitgeschehen veröffentlicht.

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