Larry Johnson und „die starke Demokratie“

 

von Ingo Hagel

 

Vor kurzem gab es diese Diskussion hier, in der der verdienstvoll aufklärende Larry Johnson – 

hier geht es zu seiner Homepage – 

Folgendes aussprach (bei 1:44:20):

Das ist das Dilemma, in dem wir stecken, dass die Menschen nicht verstehen, dass einer der Ecksteine einer starken Demokratie der ist, eine starke und unabhängige Presse – sowohl für elektronische als auch für gedruckte Medien – zu haben. Diese muss unabhängig sein und muss in der Lage sein, sprechen zu können, ohne die Kontrolle irgendwelcher Unternehmen oder Regierungen, denn nur dieses wird schließlich diese Regierungen vor sich selber retten können.


 

Der verdienstvolle Larry Johnson spricht selbstverständlich ein wichtiges Thema an. 

Aber man könnte genauso gut sagen, dass das Dilemma, in dem wir stecken –

und in dem alle diese verdienstvollen Kombattanten zum Beispiel auch in dieser Sendung stecken –

dieses ist, dass sie wirklich und allen Ernstes glauben, bloß durch eine freie Presse wäre eine „starke Demokratie“ zu retten. Nein, wir stecken heute in Zeiten, in denen sowohl die Demokratie als auch die freie Presse als auch alles andere, was sonst noch als Rattenschwanz an diesen zerfallenden Gemeinwesen des gesalbten Westens dranhängen, so derartig kaputt sind, dass nicht der fromme – weil völlig unzureichende – Wunsch nach irgendeiner freien Presse irgendetwas Substantielles bewirken wird beziehungsweise die Regierungen vor sich selber retten wird, wie es Larry Johnson ausdrückte. 

 

Denn nichts anderes wird „die Demokratie“ retten –

die allerdings auch nur auf dem Gebiet des politisch-rechtlichen Lebens eine Bedeutung haben kann – 

nicht auf dem Gebiet des Wirtschaftslebens und des Geisteslebens – denn zum Beispiel auf Letzterem wird nicht demokratisch über die Wahrheit abgestimmt – 

als die Herauslösung nicht nur der Presse, sondern überhaupt sämtlicher Institutionen des geistigen Kulturlebens – 

also Schulen, Ausbildungsstätten, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Kultureinrichtungen der Kunst und so weiter und so fort –

aus dem einheitsstaatlichen Getriebe unserer niedergehenden Gesellschaften. Also Soziale Dreigliederung.

 

Denn wenn man ein wenig die Tendenzen der Zeit und die Phänomene des Zeitgeschehens beäugt, 

dann könnte man, wenn man diese Entwicklungen etwas in die Zukunft spinnt, auch sagen, dass wir uns einem Zustand nähern, in dem die „wohlmeinenden“ Administrationen und Regierungen es vielleicht gerade noch hinnehmen werden, dass da ein paar Spinner sind, die in einer freien Presse alles Mögliche erzählen dürfen, dass aber die Administrationen so etwas sagen werden in der Art wie: 

Ihr merkwürdiges Gezücht einer rückwärtsgewandten Bewegung einer freien Presse: Wir lassen euch doch erzählen, was ihr wollt – denn wir haben ja Demokratie. Das seht ihr ja hiermit. Schwätzelt also ruhig weiter schlau vor euch hin. Denn WIR sind es, die hier das Sagen haben. Ihr könnt euch ruhig in eurem Freie-Presse-Käfig so logisch gebärden, wie ihr wollt – denn WIR kontrollieren den ganzen großen Rest des gesamtgesellschaftlichen Affenkäfigs – also die Wirtschaft inklusive der Unterhaltungsindustrie, die Finanzwirtschaft, alle Forschungsinstitute inklusive deren Expertisen, und natürlich auch die Parlamente. Und außerdem hört euch und eurem Demokratie-Uralt-Gammel sowieso kaum einer zu. WIR aber schaffen Realitäten! Wir geben den Menschen Brot, Arbeit und planen in die Zukunft. Das sind echte Werte! Ihr habt nur wesenloses, aus der Vergangenheit stammendes Demokratie-Gefasel. Aber ehe ihr euch verseht und das, was WIR veranstalten, kritisiert und mit eurem Geschwätz zerfasert, haben WIR längst die nächste Baustelle aufgemacht.

 

So ähnlich – nur eben in einer anderen „künstlerischen“ Form – 

hat es mal Karl Rove, der ehemalige Berater des amerikanischen Präsidenten George W. Bush gesagt. Aber auch wenn Karl Rove in der Versenkung verschwunden sein sollte, sind die von ihm dargestellten Handlungsprinzipien weiterhin sehr lebendig und realisieren sich nicht nur in Amerika. Helfen dagegen wird nicht die Restaurierung irgendeiner alten „starken Demokratie“ – 

beziehungsweise nur auf einem Drittel des sozialen Organismus, nämlich dem politisch-rechtlichen Leben – 

sondern eben nur die besagte Soziale Dreigliederung.   

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Larry Johnson und „die starke Demokratie“ wurde am 28.08.2022 unter Zum Zeitgeschehen veröffentlicht.

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