Zum neuen CDU Wahlkampfslogan

 

von Ingo Hagel 

 

Armin Laschet hat das CDU-Wahlkampfmotto vorgestellt. 

Man stand vor der Frage: Wie kriegt man Begriffe wie „machen“, „gemeinsam“ und „Deutschland“ in einen grammatischen Zusammenhang – und hatte den Einfall: Gar nicht! Grammatik ist soziales Konstrukt, ist kolonialistisch. So entstand der Slogan: 

Deutschland gemeinsam machen!


 

 

Oder könnte es sein, dass die CDU bei ihrem neuen Wahlkampfslogan 

einfach ein Wort nicht ausgesprochen hat? Nämlich „kaputt“! – Die Menschen werden mit Phrasen an der Nase herumgeführt. Es ist völlig egal, ob von der CDU oder von den Grünen oder von wem sonst. Phrasen haben ja den großen Vorteil, dass sich jeder bei ihnen genau das denken kann, bei dem er gut und gerne weiter schlafen kann – während die Anderen weiter „machen„. Wir sind ja wirklich ein Volk von großen Rädern drehenden Machern und Schraubenschlüssel schwingenden, verschwitzten Praktikern. Und jeder, der behauptet, es gibt –

neben der Materie zum Anfassen und in den Mund nehmen –

noch so etwas wie einen eigenständigen Geist, der soll das erstmal beweisen. 

 

Aber keiner soll hinterher behaupten können, die Politiker und die Parteien 

hätten nicht gesagt oder wenigstens angedeutet, was sie vorhaben. So hängte Annalena Baerbock von den Grünen ihr Projekt in einer Art grandioser freudscher Fehlleistung schon mal ganz oben auf und ermunterte ihre Parteigänger:

Lasst uns dieses Europa gemeinsam verenden!


 

  

Liegt es also an dieser verbaerbockten wortkünstlerischen Vorarbeit, 

dass ich aus dem neuen CDU-Wahlkampfslogan 

Deutschland gemeinsam machen! 

einfach immer nur höre und lese – besonders natürlich auf dem Hintergrund dessen, was hier in den letzten – 

sagen wir – nur die letzten herausragenden Großereignisse in diesem schönen Land zusammenfassend – zwei bis fünf – 

Jahren geschehen ist:

Deutschland gemeinsam kaputt machen!

Und ich kann nichts dagegen machen, so sehr ich auch dagegen ankämpfe. 

 

Aber wer von diesen gedankenlosen, frivolen, zynischen und verpennten CDU-Werbefuzzies 

kam nur auf die Idee, bei den Grünen diese Anleihe mit Blick auf das Wort „gemeinsam“ zu machen? War dieses Wort nicht durch Annalena Baerbock schon so dermaßen verbraucht und durch die Mühlen des öffentlichen Spottes gedreht, dass es eigentlich niemals mehr in irgendeinem politischen Werbespruch irgendeiner Partei hätte benutzt werden dürfen!

 

Oder stehen die Zeichen der Zeit tatsächlich so dermaßen auf dieses Wort „gemeinsam“ gepolt, 

dass – 

egal, was die grüne Kanzlerkandidatin damit bereits in ihrer Copy-and-Paste-Verwurstungsküche damit angestellt hat –

dieses Wort eine so große Zug- und Strahlkraft besitzt, dass es problemlos noch einmal in den Polit-Fleischwolf geworfen und zu einer original Bad Deutschburger Hackepeter-Frikadelle aufbereitet werden konnte? Wie dem auch sei. 

 

Wichtig dabei ist nur, dass diese „gemeinsame“ soziale Zukunft eine dreigegliederte sein muss –

zur Sozialen Dreigliederung siehe hier auf Umkreis-Online –

wenn auch nur irgend etwas Gesundes und Fruchtbares und wirklich „Gemeinsames“ auf den Gebieten des Geisteslebens, der Wirtschaft und des politischen Lebens entstehen soll – und nichts, was die Menschen immer wieder gegeneinander aufbringen und feindlich auseinander treiben wird. Alles, was die Leute „machen“, was nicht in Richtung dieser Sozialen Dreigliederung geht, führt nicht in eine gedeihliche Zukunft, sondern führt die Gesellschaften immer weiter in den Niedergang.

Auf der anderen Seite kann man bei der Betrachtung des Zeitgeschehens dann aber doch immer wieder empfinden,

dass aus der Not dieses Niedergangs sich doch hier und da die verschiedenen Widerstandsentwicklungen, Widerstandsströmungen, Widerstandsmomente, Widerstandsimpulse auftauchen, bei denen man den Menschen immer wieder zurufen möchte: Ihr seid auf dem rechten Wege! Im Grunde genommen versucht Ihr, aus der Not heraus die Dreigliederung zu verwirklichen, aber ihr habt nicht den Mut, Euch dazu zu bekennen. Auch dürft ihr nicht immer wieder glauben, dass diese Impulse, die ihr anstrebt, überleben werden in dem alten Einheitsstaat, der nicht vorher dreigegliedert wurde in ein freies Geistesleben, ein selbstständiges Wirtschaftsleben und ein eigenständiges politisches, d.h. Rechtsleben.

 

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Zum neuen CDU Wahlkampfslogan wurde am 09.07.2021 unter Zum Zeitgeschehen veröffentlicht.

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