Das Bolzenschussgerät

 

von Ingo Hagel

 

Corona: Die seit dem 28.3.2020 geltende Fassung des § 5 des Infektionsschutzgesetzes enthält die totalitäre Selbstermächtigung, dass der Bundestag „eine epidemische Lage von nationaler Tragweite“ feststellen kann, ohne dass dafür die Voraussetzungen vorhanden sein müssen. 

Und so wurde auch gleichzeitig der Beschluss gefasst, dass „aufgrund der derzeitigen Ausbreitung des neuen Coronavirus“ eine solche epidemische Lage bestehe, obwohl sie trotz großer Hysterie und Panikmache nicht bestanden hat und bis heute nicht besteht (vgl. hier). Was dagegen herrscht, ist eine epidemische politische Willkür von nationaler Tragweite. 

Hat irgendwer von den „Volkszertretern“ sich beschwert? Gab es einen Aufruhr im Parlament? Eventuell Prügelszenen, wie wir das aus Parlamenten des Nahen und Mittleren Ostens kennen, wo die Leute noch etwas temperamentvoller sind? Gab es Aufruhr auf den Straßen, bei dem die Fahne des Bundestages, des „Erzfeindes“, verbrannt wurde? Hat sich der Bundesrat beschwert, dessen Rechte übergangen wurden? Nein! Alle beugen ihr Haupt unter

Das VIRUS  …  die SEUCHE  …  die PANDEMIE  …  Wir werden alle sterben müssen.

Das allgemeine Rechtsempfinden des Volkes, also des Souveräns, will sagen:

Wir – sind das Volk!

das heißt dessen, den all diese Dinge letztendlich angehen, belohnte „das Krisenmanagement der Regierung“ mit ungeahnten Zuwächsen der Wählergunst. Na, dann ist doch alles im grünen Bereich der deutschen Block- und Einheitsparteien.

 

DÜSTERE PROGNOSE: WHO sieht Welt dramatisch schlecht auf neu Covid-19- Pandemie-Welle vorbereitet


 

 

 

Komisch, komisch. Warum nur muss ich bei diesem Corona-Fieberthermometer in Pistolenform – 

das seit Wochen und Monaten in dieser oder jener Variation in diesen oder jenen Mainstreammedien dieser und jener westlicher Shithole-Countries zu sehen ist –

vielleicht um die Bevölkerung an das Unausweichliche zu gewöhnen –

nur an diese Sequenz aus dem Film „No Country for Old Men“ denken?


Dem hilfsbereiten Farmer kommt das Ding in der Hand des Typen im Polizeiauto 

zwar nicht ganz geheuer vor –

es handelt es ja offenbar um einen Vertreter der Obrigkeit –

aber dessen freundliche Bestimmtheit und ruhige Selbstsicherheit gaukeln ihm –

trotz auffällig irrer Lächelgrimasse des Mannes mit dem Bolzenschussgerät –

ein autoritativ-überlegenes Verhältnis vor, das eigentlich nicht gegeben ist –

beziehungsweise das durch das Vakuum im sozialen Instinkt des einfachen Mannes vom Lande, der doch auf solche unverblümte Brutalität überhaupt nicht vorbereitet ist, erst geschaffen wird –

und das der Farmer –

wegen seiner gläubigen Akzeptanz der Anweisungen, die er erhält, und seines Stillhaltens, als ihm das Bolzenschussgerät wie bei einem Rind im Schlachthof freundlich an die Stirn gesetzt wird: „Würden Sie stillhalten, bitte.“ –

mit dem Tode bezahlen muss. – Ein hoch politischer beziehungsweise „lebensweiser“ Film also?!

 

Steht die freie Zivilisation vor dem Aus? 

fragte eine Seite gerade. Die „Freiheit“ dieser sogenannten „freien Zivilisation“ wurde nicht – beziehungsweise nur für Blödsinn benutzt. Nun ja, nun steht sie eben „vor dem Aus„. Sie wird aus der Not und aus dem Mangel und aus dem wirklichen Empfinden und Erleben der Unfreiheit neu geboren werden müssen. Dann aber richtig. –

Lesevorschläge zur „Philosophie der Freiheit“ Rudolf Steiners hier auf Umkreis-Online. –

 

Was kann man aus all diesen Phänomenen eines niedergehenden Bad Deutschburgs lernen? 

Zum Beispiel dieses: Viele Menschen, die im Erfassen von abstrakten Sachverhalten und zum Beispiel juristischen Zusammenhängen durchaus fähig sind, glauben, mit der Darstellung dieser Dinge müsste die Sache doch klar wie Kloßbrühe sein und es den Menschen wie Schuppen aus den Haaren fallen. Sie glaubten und glauben, dass die Darstellung gedanklicher Fehler, der Nachweis der Überschreitung gesetzlicher Grenzen, das Aufdecken logischer Lücken und Widersprüche und so weiter und so fort müsse die Masse der Menschen genauso elektrisiert auffahren lassen, wie sie selber in deren Wahrnehmung aufgeschreckt sind. Sie denken sich, nach einem verdienstvollen und gut recherchierten Artikel müssten doch eigentlich alle Irrtümer und Missverständnisse ausgeräumt, und alle müssten überzeugt und auf der Seite der Guten stehen – das heißt gegen die Bösen, das heißt gegen die Gesetzesbrecher.

Und viele, viele verdienstvolle Autoren der letzten 20 Jahre –

also sagen wir einfach mal seit 9/11, um einen Termin zu haben, der eine große und sehr auffällige Zäsur darstellte – was nicht heißen soll, dass es in den letzten Jahren nicht ähnliche, aber weniger auffällige Zäsuren gegeben hat, deren Gewölk von zerkrümeltem und fein zerstäubtem Beton nur nicht so mit den Sinnen sichtbar war – auch Umkreis-Online berichtete …  –

mussten lernen, dass dem nicht so ist. Der Mangel liegt nicht im Fehlen der Logik –

beziehungsweise in einem plötzlichen Wiederauffinden der Logik zum Beispiel nach einem guten Artikel –

sondern der Mangel liegt in den völlig differierenden Lebenserwartungen, Lebensperspektiven, gedanklichen Perspektiven –

wenn man das Fehlen von Letzteren überhaupt noch mit dem Begriff einer Perspektive bezeichnen will –

und so weiter und sofort, die diese große Masse der Bevölkerung von diesen Autoren trennt. Der Mangel liegt in dem gänzlich verschiedenen Auffassungsvermögen und Interesse für diese Dinge. Der Ausgang der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hat das gerade eben mal wieder gezeigt: Kaum eine Spur von Widerstand gegen die etablierten Block- und Einheitsparteien von Bad Deutschburg.

 

Die meisten Menschen können nämlich gar nichts glauben, solange sie nicht etwas fühlen können. 

Die Wirkung von Beton vor der Stirn kann – bildlich gesprochen – nicht gedanklich erlebt werden. Da die Vorstellungskräfte zu schwach sind, muss sie im aktuellen Leben gefühlt werden. Dann erst ist sie real, fühlbar, greifbar, und man kann danach handeln – wenn man danach noch handeln kann.

„Das Grundgesetz“, „die Freiheit“, „die Selbstbestimmung“ –

oder ob Deutschland nun in den Vereinigten Staaten von Europa aufgeht – und damit vollends untergeht –

sind für das Gros des Wahlvolkes alles wesenlose Chimären. Das, was darunter verstanden oder auch nicht verstanden wird, reißt kaum Einen vom Hocker.

 

Woran ja durchaus etwas dran ist. 

Denn daraus, dass die Gesetze heute reihenweise gebrochen, gebeugt, falsch ausgelegt, verdreht interpretiert, also nicht beachtet werden, ohne dass Irgendjemand sich beschwert, muss man doch den Schluss ziehen, dass diese ganzen Konstitutionen, bundesverfassungsgerichtlichen Gewohnheiten und sozialdemokratischen, liberalen – was weiß ich – Wir-sind-eine-soziale-Marktwirtschaft-Spielchen nur ein Kulturschmonzes erster Güte und von vorgestern sind – und längst auf den Müllhaufen der Geschichte gehören.  –

Aber bewusst! Und nicht hinterrücks! Und dass dann auch bewusst etwas Neues kommen und an deren Stelle treten muss. Darüber – nur zum Beispiel – schreibe ich ja seit langer Zeit hier in dieser Rubrik zur Sozialen Dreigliederung. –

 

Nur wird das Festhalten an diesem einheitsstaatlichen Kulturschmonzes zum Schaden von „Wir sind das Volk!“

in schändlicher Weise von den Regierenden ausgenutzt. Aber das ist nur allzu verständlich, denn wir haben Krieg, Krieg der Klassen, worauf schon der schwerreiche Investor Warren Buffet hinwies, auf den ja so viele Leute sehr viel geben. Wenn die Gegenseite, –

also: „Wir sind das Volk!“ –

schläft, dann läuft das eben so. Was erwartet man denn Anderes von der einen kämpfenden Partei, wenn diese weiß, dass die andere kämpfende Partei geistig nicht auf der Höhe der Zeit ist? Natürlich wird diese eine Partei in das bestehende Vakuum der anderen Partei hineinstoßen.

 

Zuerst einmal muss sich also die generelle Empfindungslage der Menschen für geistige Angelegenheiten grundsätzlich ändern. –

Womit ich nicht sagen will, dass die verdienstvollen Autoren nicht weiterhin verdienstvolle Artikel schreiben sollen. Aber auch hier wird die Kraft des Wortes – bis in weite Zukünfte hinein – eine ganz andere werden müssen, um auch von dieser Seite aus verwandeln zu können. –

Der Boden, das Empfinden für das soziale Ganze, in den die Katastrophen dieser und der nächsten Zeiten fallen werden, muss erst ein anderer werden, damit die eigentlichen Ursachen für alle diese Katastrophen überhaupt in der richtigen Weise verstanden, erlebt werden können, und damit überhaupt erst einen Sinn für das Zukünftige und Kommende entwickelt werden kann.

 

  

 

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Das Bolzenschussgerät wurde am 18.09.2020 unter Zum Zeitgeschehen veröffentlicht.

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