Die Perle einer anfänglichen neuen Hellsichtigkeit und die Hühner – Teil 4

 

von Ingo Hagel 

 

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Viele Menschen sind nun mit diesem „Winzigen an Hellsehen„, das sie in der Seele tragen, völlig zufrieden und besorgen mit diesem ohne Rücksicht auf irgendwelche spirituellen Verluste –

das heißt ohne Rücksicht auf alles das, was man machen kann, wenn man „mit der eigenen Seele eine okkulte Entwickelung durchmachen“ will –

einzig und allein ihr tägliches Geschäft in eben dieser Sinneswelt, indem sie mit Hilfe dieser Perle einer anfänglichen Hellsichtigkeit in ihrer Seele sich darauf beschränken, einfach nur an dieser Sinneswelt entlang abstrakt zu denken.

 

Man verleugnet allerdings heute diesen Anfang eines neuen Hellsehertums, 

wenn man einzig und allein nur bei den –

schon vor sehr langer Zeit veranlagten –

abstrakten Begriffen bleiben will, und damit in seinem täglichen Geschäft und Alltagsleben einfach die Dinge hin und her schieben will –

die natürlich hin und her geschoben werden müssen, denn das ist ein Teil des Lebens –

wenn man also nicht weitergehen will und dieses „abstrakte, das Wesentliche“ in den Erscheinungen, an der Oberfläche der Erscheinungen nicht erfassen will:  

Verzeihen Sie einen etwas groben Vergleich: Wenn eine Perle am Wege liegt und ein Huhn findet sie, so schätzt das Huhn die Perle nicht besonders. Solche Hühner sind die modernen Menschen zumeist. Sie schätzen die Perle, die ganz offen daliegt, gar nicht, sie schätzen etwas ganz anderes, sie schätzen nämlich ihre Vorstellungen. Niemand könnte abstrakt denken, wirkliche Gedanken und Ideen haben, wenn er nicht hellsichtig wäre, denn in den gewöhnlichen Gedanken und Ideen ist die Perle der Hellsichtigkeit von allem Anfange an. Diese Gedanken und Ideen entstehen genau durch denselben Prozess der Seele, durch den die höchsten Kräfte entstehen. Und es ist ungeheuer wichtig, dass man zunächst verstehen lernt, dass der Anfang der Hellsichtigkeit etwas ganz Alltägliches eigentlich ist: man muss nur die übersinnliche Natur der Begriffe und Ideen erfassen. Man muss sich klar sein, dass aus den übersinnlichen Welten die Begriffe und Ideen zu uns kommen, dann erst sieht man recht. Wenn ich Ihnen erzähle von Geistern der höheren Hierarchien, von den Seraphim, Cherubim, von den Thronen herunter bis zu den Archangeloi und Angeloi, so sind das Wesenheiten, die aus geistigen, höheren Welten zu der Menschenseele sprechen müssen. Aus eben diesen Welten kommen der Seele die Ideen und Begriffe, sie kommen geradezu in die Seele aus höheren Welten herein und nicht aus der Sinnenwelt. 

Der Mensch wirtschaftet also in sich, selbst wenn er aus den Dingen der Sinneswelt abstrakte Begriffe bildet und vielleicht sogar im Sinne der alten griechischen Logiker so einigermaßen logisch zu denken vermag, mit Etwas in sich, das bereits ein rein übersinnliches Element ist. –

Ich mache hier einen Exkurs und Einschub, der aber nicht völlig überflüssig und weit hergeholt ist, sondern verdeutlichen soll, in welchem nahen Verhältnis das hier in dieser GA 146 Geschilderte zu Rudolf Steiners „Philosophie der Freiheit“ steht – und nicht nur deshalb, weil man vielleicht etwas verwundert sein könnte, weil da immer von dem exemplarisch die Rede ist, von dem auch in dieser oben angeführten GA 146 gesprochen wird, nämlich vom „Baum„:

 

Wenn man also in der „Philosophie der Freiheit“ liest –

und vielleicht ganz erstaunt ist, dass da schon wieder Etwas mit diesem abstrakten „Baum“ steht:

Durch das Denken entstehen Begriffe und Ideen. Was ein Begriff ist, kann nicht mit Worten gesagt werden. Worte können nur den Menschen darauf aufmerksam machen, dass er Begriffe habe. Wenn jemand einen Baum sieht, so reagiert sein Denken auf seine Beobachtung; zu dem Gegenstande tritt ein ideelles Gegenstück hinzu, und er betrachtet den Gegenstand und das ideelle Gegenstück als zusammengehörig.Wenn der Gegenstand aus seinem Beobachtungsfelde verschwindet, so bleibt nur das ideelle Gegenstück davon zurück. Das letztere ist der Begriff des Gegenstandes. …

dann liegt der Grund dafür, dass das nicht „mit Worten gesagt werden“ kann, eben darin, dass diese Worte der Sinneswelt Einem niemals den übersinnlichen Gehalt dieses rein übersinnlichen Zusammenhanges darstellen können. Diese Worte –

also: „Baum „und „Fisch“ und alles das, was der Mensch aus seinem gewöhnlichen Bewusstsein sonst noch an begrifflichen Erläuterungen und Beschreibungen zu diesen Dingen hinzufügt –

können auf diesen Zusammenhang nur verweisen – 

können nur den Menschen darauf aufmerksam machen, dass er Begriffe habe. –

Im Menschen muss durch diesen Hinweis dieser Bezug auf diesen Zusammenhang dann jeweils immer wieder neu entstehen – beziehungsweise er muss darauf aufmerksam werden, dass er diesen übersinnlichen Bezug habe, also 

dass er Begriffe habe. 

Man kann daher niemals direkt durch Worte den eigentlichen übersinnlichen Zusammenhang anderen Menschen wahrnehmbar machen. Allerdings müssen Worte gebraucht werden, um den Menschen auf diese Bezüge hinzuweisen. Den realen Bezug zu diesen übersinnlichen Inhalten der Sinneswelt muss der Mensch dann – wenn er will – selber suchen. –

Er kann ihn ersteinmal finden und entgegennehmen in dem, was die anthroposophische Geisteswissenschaft den Menschen geben will. – 

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Die Perle einer anfänglichen neuen Hellsichtigkeit und die Hühner – Teil 4 wurde am 07.03.2022 unter Anthroposophie veröffentlicht.

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