Mühsam und unter Schmerzen ringen sich hier und da neue Einsichten an die Oberfläche

 

von Ingo Hagel 

 

Was anstelle des alten Parteienschmontzes und bankrotten heutigen Parlamentarismusgedröhns kommen muss, das ist die Möglichkeit, dass die Menschen ihre Rechtsverhältnisse selber bestimmen können. Mehr noch, es muss sich aus diesem alten bankrotten Parlamentarismus überhaupt ein neues Rechtsleben aus dem Volk erheben. Dem stehen im Moment noch sehr viele Widerstände entgegen. Die einen meinen, das Volk sei dazu gar nicht in der Lage, die anderen werden gehemmt durch ein Denken in alten Parteienschablonen und Cliquenbildungen. Man wird lernen müssen, dieses zu überwinden. Dazu sagte Jürgen Elsässer kürzlich etwas sehr Bemerkenswertes (bei 1:14:20):

Ich würde sagen: In der gegenwärtigen Situation ist die Islamisierung des Hauptproblem. Und wir müssen leider in dieser Situation auch zusammen vorgehen mit geschworenen Amerikafreunden wie Lutz Bachmann von der Pegida. Wir müssen gemeinsam vorgehen mit Alice Schwarzer, die wesentlich beigetragen hat zur Unterhöhlung unserer Moral. Wir können nicht sagen: Alice Schwarzer, wir arbeiten mit Dir nicht zusammen, weil Du das ganze Schlamassel ja mit angerichtet hast. Wir können nicht zu Amerika- und Israelfreunden sagen, wir wollen Euch nicht haben, mit uns zusammen gegen die Islamisierung vorzugehen, weil wir Amerika und Israel im Unterschied zu Euch kritisch sehen. Das können wir uns doch im Augenblick gar nicht erlauben. 


 

 

 

Denkt man Jürgen Elsässers Aussagen konsequent weiter, so bedeuten sie nichts anderes als:

 

Dieses alte Parteiensystem muss aufgelöst werden!

Es werden sich – nicht nur zur Frage der Islamisierung Deutschlands – sondern zu vielen anderen Fragen, die die Rechtsverhältnisse der Menschen untereinander betreffen, Arbeitsgruppen und Initiativen bilden. Es werden sich für die verschiedensten Fragestellungen der rechtlichen, also politischen Fragestellungen in dieser Gesellschaft, von denen die Flüchtlingsfrage ja nur eine ist, Arbeitsgruppen aus dem Volk bilden müssen. Denn sowohl unsere politische Administration wie auch die wirtschaftliche Administration ist dazu nicht zu gebrauchen:

Führungskräfte verehren Merkel

So hohe Zustimmungswerte unter den Führungskräften in Politik und Wirtschaft wie Angela Merkel hatte noch kein Kanzler. Warum nur?

Anmerkung: Auch wenn diese hohen Zustimmungswerte getürkt sein sollten:

Das verirrte Geschlecht der deutschen Entscheider hält Angela Merkel im Juli 2016 zu 73% für kompetent und zu 55 % für eine kluge Strategin

und auch wenn sie in Wirklichkeit niedriger liegen sollten, dann bestätigen sie mal wieder die Dekadenz der führenden Klasse.  – Aber egal, vielleicht sollte man es positiv sehen und mit den übrigen 27 Prozent rechnen.

Neue Parteien werden für die Zukunft eines neuen Rechtslebens keine Lösung bringen (siehe dazu hier und hier):

Und sollte der Widerstand der Bürger nun tatsächlich mit der Eroberung dieses bankrotten Bundestages durch neue Parteien erfolgreich sein: Was wäre damit gewonnen? Gar nichts. Denn mal wieder würde das Schicksal dieser Gesellschaft in den Händen dieses alten Einheitsstaates liegen, der nun alles regulieren soll, Wirtschaft, Rechtsleben, Geistesleben. Das wird aber nicht funktionieren – die Verhältnisse zeigen es. Und keine neue Partei wird daran etwas ändern. Denn es ist nicht möglich, die differenzierten Rechtsfragen innerhalb einer Gesellschaft durch eine einzige Partei abdecken zu wollen. Was in der Zukunft auf dem Gebiet der Politik (des Rechtslebens) kommen muss, das sind Arbeitsgruppen,  Volksabstimmungen, wie man sie auch immer nennen und organisieren will, die sich differenziert zu den einzelnen Rechtsfragen, die sich innerhalb des Volkes herauskristallisieren, bilden, arbeiten und abstimmen müssen. 

 

Das heißt, alles, was heute an Protestbewegungen da ist, die neue Parteien in den Bundestag bringen wollen, ist nichts anderes als eine die Zeichen der Zeit nicht beziehungsweise missverstehende politische Auffassung. 

Man kann damit sympathisieren, solange man im Inneren weiß, dass diese Bestrebungen nicht mehr sind als eine Artikulation des Zorns und der Unzufriedenheit einiger Bürger. Etwas Neues und Zukünftiges mit Blick auf ein Rechtsleben der Menschen untereinander (Politik) bedeuten sie nicht. Die differenzierten Rechtsverhältnisse und Rechtsfragen werden in Zukunft wieder durch den alten Einheitsstaat noch durch die alten Einheitsparteien gelöst werden können. Hier werden sich von Fall zu Fall und zu Frage zu Frage neue Gruppierungen, Koalitionen, Oppositionen, was auch immer, bilden müssen. Und im nächsten Fall und bei der nächsten Rechtsfrage werden sich diese Gruppierungen, Koalitionen und Oppositionen wieder völlig neu zusammenstellen. Das wird etwas ganz Normales werden.

Ich weiß natürlich, dass vieles von dem, was ich hier skizziere, was in der erwähnenswerten Anregung von Jürgen Elsässer liegt, was aber in vielen Menschen heute liegt – leider nur dumpf schlummert, und daher kaum nach oben kommt – nicht einfach zu realisieren sein wird. Denn viel zu viele Menschen sind einfach so fürchterlich unpolitisch. Es interessiert sie nicht, was hier in Deutschland vor sich geht, sie haben die Politik delegiert an einen bankrotten und korrupten Parlamentarismus beziehungsweise korrupte Politiker, an eine dekadente Führungsschicht, und ersehnen nur das Erleben und Durchleben ihre Rente. Alles soll so bleiben, wie es ist, bis zu ihrem Ableben. Diese Haltung wird sich ändern, weil die Menschen durch die immer katastrophaler werdenden Verhältnisse dazu gezwungen werden.

 

Jeder der mitmachen will, soll mitmachen dürfen. 

Man wird die rechtlichen Auffassungen miteinander ringen lassen müssen. Man wird die neuen Formen für dieses neue Rechtsleben finden und entwickeln müssen. Und – wie Jürgen Elsässer sagte – es wird ein Unding sein, in dieser neuen Demokratie – nicht von oben herab sondern von unten herauf – mit anderen Menschen oder Gruppierungen sich in einer Frage nicht verbinden zu wollen, nur weil diese Gruppen in einer anderen Frage eine völlig andere Meinung beziehungsweise Rechtsauffassung vertreten. Soll irgend etwas Ersprießliches für die rechtlichen Verhältnisse zwischen den Menschen einer Gesellschaft in der Zukunft entstehen, dann nur so, dass dieses katastrophale und ruinierte Parteiensystem inklusive seines Parteiendenkens, seines Fraktionszwanges und so weiter aufhört. Und das, was aus dem Volk heraus, aus einem ganz neuen Rechtssystem heraus sich als Rechtsempfinden herausbildet und herauskristallisiert, das muss dann umgesetzt werden.

 

Wie das jetzt im konkreten geht, das ist natürlich die Frage. 

Die deutsche Administration mauert, mauert seit langem auch gegen eine Volksabstimmung, das heißt gegen den sich langsam entwickelnden Willen des Volkes. Das müsste daher einfach gestaltet werden, indem es sich entwickelt. Und es wird sich so entwickeln, indem das Alte – mehr oder weniger schrittweise – zusammenbrechen wird und die Menschen in ihrer Not sich zu etwas Neuem hinwenden werden.

Und so bildet sich ein neues Bewusstsein aus dem Schmerz heraus. Hätten die Deutschen ein aktiveres Denken entwickelt, hätten sie nicht so schlafwandlerisch über Jahrzehnte und Jahrhunderte an ihren alten Herrschafts- und Parteiensystemen gehangen und dieses unterstützt, stünden wir heute besser da. Aber nun gut, man kann nichts anderes tun als da ansetzen, wo man gerade ist. Die soziale Frage und deren Lösung ist heute mitten in der Gesellschaft angekommen, egal, ob der einzelne dort eine höhere oder niedrigere Position einnimmt. Jeder Einzelne ist aufgerufen, an dem Ort, wo er steht, dass ihm Mögliche zu tun.

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Mühsam und unter Schmerzen ringen sich hier und da neue Einsichten an die Oberfläche wurde am 19.08.2016 unter Zum Zeitgeschehen veröffentlicht.

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