Prinz Chaos zu den Montagsmahnwachen


von Ingo Hagel

 

 

KenFM am Set: Prinz Chaos II. über die Montagsmahnwachen, 19.05.2014 Berlin

 

 

 

Sehr interessante Fragen (bei 12:00): Lernt diese Bewegung, Konflikte auszutragen, denn ohne das wird es nicht gehen? Lernt sie es, das so zu machen, dass aus den Konflikten was Vernünftiges rauskommt. – Ist das vielleicht die erste Bewegung, die mit Hierarchien auskommt, die dann aber wieder aufgelöst werden?

oder hier:

KenFM am Set: Rüdiger Lenz und Prinz Chaos über den humanistischen Konsens, 9.6.2014

 

 

Bei 13:20: Wo wollen wir eigentlich hin? Wollen wir zurück ins 19. Jahrhundert und einen schickeren Nationalstaat bauen? Das Zeitalter der Nationalstaaten ist vorbei, und das ist auch ganz gut so. 

Ich will nicht den ganzen Clip kommentieren, daher nur Dieses zu Obigem: In der Tat hat sich in der Wirtschaft dieser Nationalstaat längst aufgelöst und die Wirtschaft wirtschaftet global – und in vielen Fällen katastrophal und ausbeuterisch:

Die junge Britin Rebecca Gallagher aus Wales staunte nicht schlecht, als sie ihr neues Sommerkleid genauer inspizierte.

Gekauft hatte sie es zum Billigpreis von etwa 12 Euro bei dem Textildiscounter Primark. Als sie die Waschanleitung auf dem Etikett studierte, fiel ihr dort eine eingenähte Botschaft auf, die sich als verzweifelter Hilferuf entpuppte: „Gezwungen zu langer, harter Arbeit.“ Es war der hilflose Versuch einer unbekannten Textilarbeiterin, ihrem Sklavendasein zu entfliehen.

Die Nationen haben sich dort bereits aufgelöst. man könnte im Welthandel gar keine Karte mehr zeichnen mit festumrissenen Ländergrenzen. Nur muss diese Wirtschaft menschlich werden, der Mensch darf ihr nicht mehr untergeordnet werden, die Wirtschaft muss dem Menschen dienen und sich nicht wie ein Krebsgeschwür immer weiter über die Erde fressen. Und sie mus selbständig werden. Das Rechtsleben, das heißt die Politik, darf nicht in die Wirtschaft hineinregieren – zum Beispiel mit ihren Sanktionen gegen den Iran, Irak, Syrien und Russland, mit ihren Rettungspaketen für die Banken, mit ihren Verstaatlichungen von Konzernen, wenn es denen schlecht geht (zum Beispiel gerade eben hier). Man muss also das Wirtschaftsleben unabhängig machen von der Politik und die Politik unabhängig von dem Einfluss der Wirtschaft. Und dazu muss es ein freies Geistesleben leben, ebenfalls souverän, selbstverwaltet und nicht von Staat oder der Wirtschaft gegängelt – wovon eben diese Demo eine Facette darstellt.

Diese Fragen werden heute gestellt. Sie werden immer drängender werden – die entsprechende Not der Menschen heute wird in dem Clip ja auch angesprochen. Sie wird aber auch nicht abnehmen, wenn nicht die Antwort, die doch so auf der Hand liegt, erwägt wird. Und diese Antwort heißt eben Soziale Dreigliederung. Die Zeit will es und die Phänomene und Fragen zeigen es: Gliedert das, was unheilvoll zusammengeschweißt und zum Unglück der Menschen von einer kleinen Clique aus einer alten und überkommenen Zeit zusammengehalten wird, – aber auch von der Bevölkerung, die diese Clique immer wieder wählt, weil sie nicht mit besseren Ideen versorgt wird von den deutschen und sonstigen Propagandamedien – gliedert diesen alten Nationalstaat, diesen nutzlosen Einheitsstaat, von dem Viele aber nicht lassen können, gliedert ihn in diese drei selbstständigen Bereiche. Werdet selbstständig, kümmert Euch um die Dinge, die Ihr bisher immer „dem Staat“, den „Experten“ usw. zugeschoben und überlassen habt – den Experten, die ganze Gesellschaften verschaukeln – kümmert Euch um diese Dinge immer mehr selber. Wir stehen am Anfang dieser Bewegung. Das zeigt diese Bewegung der Mahnwachen, die ein Tor zu öffnen scheint für etwas Neues, das Prinz Chaos besonders im ersten Clip offen, fragend, unfanatisch und undogmatisch abwartend ins Auge fasst: Man muss sich einbringen und sehen, was wird.

 

 

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Prinz Chaos zu den Montagsmahnwachen wurde am 23.06.2014 unter Soziale Frage veröffentlicht.

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