SPD täuscht, Parteien täuschen, Politik täuscht

 

von Ingo Hagel 

 

TV-Duell-Panne: SPD vermeldet Schulz-Erfolg zu früh

Das Fernsehduell hat noch gar nicht begonnen, aber die Sozialdemokraten kennen den Sieger schon. In einer Google-Anzeige feiern sie sieben Stunden lang Martin Schulz – und entschuldigten sich später für den „peinlichen Fehler“.

„Peinlich“ ist es sicher, wie so Vieles in dieser Politik nur noch „peinlich“ ist. Ein „Fehler“ oder Versehen ist es aber nicht gewesen, sondern eine Lüge und Täuschung, weil es von langer Hand sehr bewusst geplant gewesen war, wie einige Kommentatoren – auch solche der anderen täuschenden Partei – richtig bemerkten. 

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Wenn aber Martin Schulz Frau Merkel die Vizekanzlerschaft anbietet

„Ich strebe an, Bundeskanzler zu werden“  …  „Und wenn Frau Merkel in mein Kabinett eintreten will, kann sie das gerne als Vizekanzlerin tun.“

so darf das nicht in die Rubrik Täuschung oder Lüge gerechnet werden – denn alle Wähler wissen ja diesbezüglich Bescheid – sondern höchstens in die Rubrik Selbsttäuschung oder Visionen (des Martin Schulz). Schon Helmut Schmidt sagte ja: „Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen.“

 

Wenn jedoch CSU-Chef Horst Seehofer den früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg

„wieder für ministrabel“ hält,

Er halte ihn sowohl in Bayern für ministrabel als auch im Bund.

so ist das natürlich auch keine Täuschung des Wählers – denn dieser weiß ja aus der Plagiatsaffäre von Guttenberg Bescheid, wie dieser es mit dem Recht hält – sondern nur Seehofers eigene, persönliche Meinung. Und wir danken ihm sehr, dass er uns als ein prominenter Vertreter des Rechtslebens (Politik) so in sein Inneres schauen lässt. Aber auch die Bundeskanzlerin hat ein Inneres, das von lauter Mildtätigkeit und Liebe überquillt, so dass alle Türchen des Weihnachtskalenders für

eine Rückkehr des 2011 über eine Plagiatsaffäre gestolperten Guttenberg

weit offenstehen.

„An einem Veto der Bundeskanzlerin würde das übrigens nicht scheitern, sie begrüßt sogar sehr, dass er sich wieder bei uns engagiert.“

Dass der Mann in seinem Engagement so viele Anführungszeichen bei den von ihm benutzten Zitaten seiner Doktorarbeit einfach vergessen hat, ist natürlich auch keine Täuschung gewesen, sondern einfach ein Versehen, und das kann ja auch in den Amtsstuben eines Rechtsstaates durchaus mal vorkommen. Außerdem sind Anführungszeichen für das Bekleiden eines Ministeramtes den Wählern nicht so wichtig, da letztere beim Schreiben von Emails, beim Twittern oder WhatsAppen sowieso nie Anführungszeichen verwenden. Daher bewundern Sie natürlich einen, der das auch so macht wie ich sie:

Guttenberg sei „ein Magnet, fasziniert die Menschen“,

weiß Seehofer zu berichten.

„Und er kann etwas.“

Das mag sein, auch wenn Seehofer nicht sagt, was er denn kann. Aber muss Guttenberg dieses „Können“ unbedingt auf dem Gebiet des Rechtsstaates anwenden? – Aber wie gesagt, das ist natürlich keine Täuschung, sondern die Entscheidung des Wählers, und die sind ja nicht blöd. Obwohl: Auch Deutschland besteht ja

nicht nur aus mündigen Bürgern, die gelernt haben gescheite Fragen zu stellen, sondern auch zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus ganzkörper-tätowierten Promis mit Persönlichkeitsstörung, Trunkenbolden und Dementen, frömmelnden Sektierern oder Polit- und Fußballrowdies.

 

Das CDU-Mitglied, der Bestseller-Autor und Ökonom Professor Max Otte stellt sich öffentlich gegen die Täuschungen der Politik. 

Dieser aufrechte und mutige Mann teilte kurz und bündig mit, dass er bei der nächsten Bundestagswahl nicht für die CDU, sondern für die AfD stimmen würde: 

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Auch sei die AfD für ihn

„im Zuge der sogenannten Eurorettung die einzige Partei, die das Grundgesetz und damit unsere Verfassung uneingeschränkt und ohne Wenn und Aber hochhält.“

Da müssen also mit Blick auf das hier behandelte Thema der Täuschungen schwerwiegendste Dinge vorgefallen sein, wenn ein klar denkender und ehrlicher Charakter wie Professor Otte einen solchen Schritt – und zwar öffentlich – unternimmt, seine eigene (Regierungs-) Partei nicht mehr wählt, und sich auf die Seite derjenigen schlägt, die von den allermeisten hier in Deutschland im Brustton der Überzeugung mit Verachtung gestraft werden, weil – ist doch klar wie Kloßbrühe – Nazis. Oder genauer: „echte Nazis“, meint SPD-Vizekanzler Sigmar Gabriel, der sich zum Beispiel mit Blick auf „die unterdrückte Debatte über die Flüchtlingskrise“ schwer sorgt, dass

„wir zum ersten Mal nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg im Deutschen Bundestag wieder echte Nazis“

haben könnten. Aber das ist natürlich wieder eine Täuschung der Wähler, denn nicht nur die Debatte über die Flüchtlingskrise wurde unterdrückt, sondern die Menschen hier in Deutschland wurden von der Regierung, der auch Sigmar Gabriel und seine Genossen angehören, mit Blick auf die Wirtschaftsmigranten einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.

70% der Deutschen lehnen die „Flüchtlingspoilitk“, die von den Medien propagiert und von den Politikern umgesetzt wird, ab.

Und nun werden diejenigen, die gegen diese Täuschung ihrer Regierung protestieren, als „echte Nazis“ bezeichnet.

Wie sagte doch die Mitarbeiterin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die hier mit Blick auf diesen Wahnsinn zitiert wird, ganz am Ende des Clips:

„Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz. Wir brauchen Quoten. Oben blockieren Sie es. Weiß einer warum?“ 

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Nun gehört aber das Lügen und Täuschen sozusagen zur Grundausstattung der Politik, 

weil diese – so wie sie leider auch heute immer noch ist – das Charakteristikum einer bis ins zivile Leben hereinragenden engen Verbindung mit dem Militarismus in sich trägt, wie Rudolf Steiner einmal trocken bemerkte:

Der Enthusiasmus der Lüge in der Presse wird durch die sozialen Verhältnisse (zum Beispiel weil wir kein freies Geistesleben haben, in dem Journalisten die Wahrheit sagen dürfen, ohne um Stelle und Karriere fürchten zu müssen; Anmerkung IH) hervorgerufen, und in der Politik ist die Lüge eigentlich nur, ich möchte sagen, eine Fortsetzung im zivilen Leben dessen, was ja beim Militarismus – mit diesem hängt ja die Politik eng zusammen – ganz selbstverständlich ist. Wenn man einen Gegner besiegen will, so muss man ihn täuschen. Die ganze Strategie ist darauf angelegt; da muss man lernen zu täuschen. Das ist System. Das wird dann durch die Verwandtschaft zwischen Militarismus und Politik auch auf das zivile Leben übertragen. 

Selbstverständlich will Rudolf Steiner damit nicht sagen, dass dieses Mittel der Täuschung auf immer ein legitimes Werkzeug der Politik sein wird – weil Politik nun mal so ist und sein muss. Er sagt nur, dass es sich aus den alten historischen Zusammenhängen so entwickelt hat. Heute wird die Täuschung nicht nur gegen den politischen Gegner (anderer Länder) oder anderer Parteien (im eigenen Land) angewandt, sondern es ist schwerpunktmäßig das eigene Volk, das von dem regierenden System aus Politik (sogenannter Rechtsstaat), Wirtschaft (hier zum Beispiel Täuschung durch den Abgas – und Dieselskandal) und Presse getäuscht wird, um selber an der Macht zu bleiben.

Das Prinzip der Täuschung ist in der Politik also einfach aus historischen Gründen vorhanden. Das muss man einfach wissen, um sich dann – nach seiner eigenen Ent-Täuschung, also seiner beginnenden Heilung – anderen politischen Modellen als dem herrschenden Parteiensystem zuwenden zu können.

 

Ein Ausweg aus dieser verfahrenen Situation ergibt sich nur, indem das, was heute in dem täuschenden 

und längst veralteten Einheitsstaat unheilvoll miteinander verschmolzen ist, nämlich Wirtschaft, Politik und Geistesleben, in drei mehr oder weniger souveräne und unabhängige Glieder getrennt wird (mehr zur von Rudolf Steiner entwickelten Sozialen Dreigliederung zum Beispiel hier und hier und hier – sowie an vielen anderen Stellen auf Umkreis-Online).

Dazu brauchen wir zuerst ein wirklich freies Geistesleben, das im ideellen und wissenschaftlichen Leben den Fragen der Zeit tiefer und realer auf den Grund gehen kann, als es diese täuschende, weil oberflächliche, weil rein am Gängelband der Sinneswahrnehmungen verlaufende naturwissenschaftliche Weltanschauung vermag.

Wir brauchen eine freie Presse und nicht eine solche, die sich vom politischen System als Mittel der Täuschung gegen die Menschen missbrauchen lässt.

Wir brauchen Schulen und Universitäten, in denen die jungen Menschen nicht zu funktionierenden Arbeitsrobotern für das täuschende Wirtschaftsleben herandressiert werden, sondern in denen sie in der Erarbeitung der studierten Fächer selbstständig denken lernen.

Wir brauchen ein Rechtsleben (Politik), dem der Einfluss auf die Wirtschaft und das Kulturleben (freie Geistesleben) entzogen worden ist, und das sich nur noch auf die Behandlung der Rechtsverhältnisse von Mensch zu Mensch beschränkt. Dieses Rechtsleben darf in seiner Tätigkeit nicht mehr das Werkzeug einer kleinen, das Volk täuschenden politischen Kaste ist, sondern der Ausdruck der tatsächlichen rechtlichen Anliegen der ganzen sozialen Gemeinschaft.

Und wir brauchen ein Wirtschaftsleben, das nicht mehr auf der Täuschung beruht, es sei allein dazu da, um möglichst viel Gewinn zu machen – für einige Wenige, während die anderen ihre Arbeitskraft als Sklaven wie eine Ware möglichst billig verkaufen müssen.

 

Oswald Spengler hatte damals ein Aufsehen erregendes Buch geschrieben, das den Titel trägt: Der Untergang des Abendlandes. 

Oft wies Rudolf Steiner auf die ganz zutreffende und reale Bedeutung dieses Buches hin, und dass Spenglers These Wirklichkeit werden würde, wenn nicht die Soziale Dreigliederung umgesetzt würde. Und er wies darauf hin, dass die Dinge viel ernster stehen, als dass ein bloßes Sympathisieren mit der Sozialen Dreigliederung dieser Angelegenheit gerecht werden könnte:

Wir brauchen durchaus Leute, die verstehen, dass die Sache noch ganz anders liegt als so, dass man mit der Dreigliederung sympathisiert, wir brauchen Leute, die sagen: das Schicksal der Zukunft hängt von der Dreigliederung ab. Wir stehen vor einem aut-aut (entweder-oder): Entweder die Welt begreift die Dreigliederung, oder die Welt geht den Gang, den Spengler vorgezeigt hat. 

 

 

 

 

 

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