Wollt Ihr das totale Elektroauto? (2/4) – Systemschwenk hin zu einer sozialistischen Staatswirtschaft?

 

von Ingo Hagel

 

Dieser Artikel ist die Fortsetzung von diesem:

Stattdessen scheinen klammheimlich die Weichen für einen neuen Staatssozialismus gestellt zu werden. Dirk Maxeiner dazu:

Einstmals stolze Unternehmen wie RWE oder Eon schlittern mittlerweile als Schatten ihrer selbst am Bankrott entlang, entlassen Tausende von Leuten, greifen Subventionen ab und werden wohl früher oder später unter einen staatlichen Schutzschirm schlüpfen, ergo verstaatlicht.

Das Problem ist also, dass wir keine Menschen haben auf den drei Gebieten des sozialen Organismus (Wirtschaft, Politik, Geistesleben), die in der Lage sind, diese Gedanken einer Dreigliederung des sozialen Organismus denken zu wollen. Und so ist es verständlich, dass in diese geistige Leere, in dieses ideelle Vakuum zur Abwechslung mal nicht die alles dominierende Wirtschaft einfällt, sondern der alles und auch die Wirtschaft dominierende Staat. Die Engländer machen es im Moment vor:

In Großbritannien kehrt der starke Staat zurück

Neue Töne auf dem Parteitag der Konservativen: Premierministerin Theresa May attackiert Unternehmenschefs – und will „die Gerechtigkeit in Großbritannien wiederherstellen“. 

Die Regierenden machen sich ganz offensichtlich große Sorgen über den Verbleib auf ihren Pöstchen:

Wenn das Wirtschaftssystem Großbritanniens nicht rasch reformiert und für mehr soziale Gerechtigkeit gesorgt werde, drohten „antikapitalistische Ausschreitungen“, warnte Freeman in Birmingham. „Der Kapitalismus muss mehr in Partnerschaft mit dem Staat arbeiten“, forderte der Berater der Regierungschefin.

Als ob der Kapitalismus dadurch besser und „für mehr soziale Gerechtigkeit“ sorgen würde, wenn er „mehr in Partnerschaft mit dem Staat arbeiten“ würde.

Anmerkung: Selbstverständlich habe ich keine Sympathien mit den Auswüchsen des heutigen Casino-Kapitalismus. Zu dem Thema einer ungerechtfertigten Kapitalismuskritik siehe aber vielleicht doch diesen Artikel hier auf Umkreis-Online.

Dass wir auf einen neuen Staatssozialismus hinlaufen, bemerkte gerade auch Marc Faber (Dr. Doom):

Durch das Zentralbankensystem wird der Sozialismus und der Kommunismus etabliert, wo sich Produktion und Verbrauch in Staatsbesitz befinden. Ich glaube nicht, dass die Notenbanker intelligent genug sind, um die Folgen ihrer gegenwärtigen Geldpolitik zu verstehen.“

 

Aber man darf sich nicht täuschen lassen.

Gerade weil obige Töne einer – sozialistisch oder kommunistisch erscheinenden – Eindämmung des Kapitalismus aus der Regierung eines englisch sprechenden Volkes kommen, muss man sich immer vergegenwärtigen, was Rudolf Steiner zur Beziehung dieser englisch sprechenden Welt zum Marxismus sagte:

Daher ist einfach aus diesem Grunde heraus der Marxismus für die englisch sprechende Welt falsch. Denn der Marxismus setzt voraus, daß die Politik ein Anhängsel der ökonomischen Ordnung ist. Sie ist es nicht, einfach durch die Instinkte nach der Bewußtseinsseele hin, die sich in der englisch sprechenden Bevölkerung bilden

Anmerkung IH: Die gesamte heutige Zeit strebt zu dieser Bewusstseinsseele hin, aber je nach Volk differenziert. Das Bedeutsame mit Blick auf eine Charakterisierung der verschiedenen Völkerpsychologieen ist, dass in den Englisch sprechenden Völkern diese Bewusstseinsseele instinktiv wirkt, wie Rudolf Steiner oben sagt, dass also die Menschen dort mit dieser Bewusstseinsseele sozusagen durch die Geburt begabt werden, während zum Beispiel hier in Deutschland jeder Mensch um diese Bewusstseinseele intellektuell ringen muss, das heißt, dass er sie sich durch geistige Tätigkeit erarbeiten muss. 

Mögen also die neue britische Premierministerin und ihre Funktionäre das Obige zum Kapitalismus gesagt haben, was sich kommunistisch, sozialistisch, marxistisch, was auch immer sich anhört: Es wird es niemals sein. Es mag sein, dass sich in den letzten Jahren der Kapitalismus auch in den englischsprachigen Ländern etwas verselbstständigt hat. Nun gut, dann ist eben – nach Ansicht dieser Kreise – nun die Zeit gekommen, die Zügel wieder etwas straffer anzuziehen und das Wirtschaftliche – wozu ja auch die Finanzwirtschaft gehört – in die Schranken der Politik ein- und unterzuordnen.

Und wenn hier in Deutschland die Politiker – beispielsweise mit Blick auf die Durchsetzung der Sanktionen gegen Russland – von dem Primat der Politik gegenüber der Wirtschaft reden, dann muss man sich eben einfach vor Augen halten, dass dies nicht einem deutschen sondern einem anglo-amerikanischen Impuls geschuldet ist.

Hier in den – nicht englisch sondern – deutsch sprechenden Ländern liegen die Verhältnisse anderes. Das Zentrale war immer die Wirtschaft, das Handwerk und so weiter, und alle anderen Bereiche (also Rechtsleben, d.h. Politik, und das geistige Leben) empfanden die Menschen hier, besonders das Proletariat alter Zeiten, was ja die große Grundlage der heutigen Bevölkerung darstellt, immer nur als Anhängsel dieses Wirtschaftslebens. Deshalb wird es auch so schwer werden, gegen diesen wirtschaftlichen Unfug, von dem das Elektroauto ja nur ein Beispiel darstellt, anzugehen. Denn die Menschen hier werden sich immer sagen: Ist doch egal, ob das Ding einen Sinn macht oder nicht. Hauptsache, wir haben Arbeit.

Hier geht es weiter:

Wollt Ihr das totale Elektroauto? (3/4) -„Enteierte“ Wirtschaftsfunktionäre 

 

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Falls Sie jedoch Grund zur Veranlassung sehen, irgendwelche Passagen dieses Artikels für unangemessen, unverständlich, spinnig oder sogar für esoterisch halten zu müssen, gibt es vorerst wohl nur eines: 

Don‘t touch that!

 


Wollt Ihr das totale Elektroauto? (2/4) – Systemschwenk hin zu einer sozialistischen Staatswirtschaft? wurde am 23.10.2016 unter Zum Zeitgeschehen veröffentlicht.

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