Volksabstimmung in der Schweiz zur unbegrenzten Kreditvergabe der Banken (Update)
von Ingo Hagel
Startet die Schweiz die Vollgeld-Revolution?
Die Schweizer müssen entscheiden: Sollen Banken weiter unbegrenzt Kredite vergeben und daran verdienen dürfen?
Da ich dieses Thema (Geldfragen gehören nicht in die Politik, sondern in das Wirtschaftsleben) immer mal wieder hier auf Umkreis-Online behandelt habe, hier nur eine kleine Spekulation und Richtigstellung: Der Beitrag wird von n-tv in der Rubrik Wirtschaft veröffentlicht. Über die Dinge des Wirtschaftslebens hätten aber –
wenn es gut gehen soll, also unter den Verhältnissen der Sozialen Dreigliederung (mehr dazu zum Beispiel hier und hier und hier – sowie an vielen anderen Stellen auf Umkreis-Online) – das ist also die Spekulation –
nicht die Teilnehmer des Rechtsstaates (Wähler) im Zuge einer Volksabstimmung zu entscheiden, sondern allein die Teilnehmer des Wirtschaftslebens (das ist die Richtigstellung). Heute glaubt natürlich jeder ganzkörpertätowierte bolschewistische Depp (“Wir sind das Volk!“) des alten Einheitsstaates, er könnte über alles entscheiden.
Aber zum Beispiel die Art und Weise, wie Kredite vergeben werden, ist allein eine Angelegenheit des Wirtschaftslebens.
Rudolf Steiner dazu:
Da muss vor allen Dingen genommen werden dem politischen Staate die ganze Regelung der Währung. Währung, Geld kann nicht mehr etwas sein, was dem politischen Staat untersteht, sondern etwas, was in den Wirtschaftskörper hineingehört.
Und:
Die Währungsfrage wird niemals ein Staat in befriedigender Art durch Gesetze lösen; gegenwärtige Staaten werden sie nur lösen, wenn sie von ihrer Seite auf die Lösung verzichten und das Nötige dem von ihnen abzusondernden Wirtschaftsorganismus überlassen.
Nicht eine Angelegenheit des Volkes (der Wähler, des Rechtslebens, der Politik) ist es jedoch, Unternehmen, wozu auch Banken gehören, die sich verspekuliert haben, mit Staatsmitteln und Steuergeldern zu retten. Sollen diese doch pleitegehen. Und mit ihnen sollen die pleitegehen, die geglaubt haben, sie könnten zusammen mit diesen Unendlich-Kredit-Vergabe-Zocker-Banken Kasse machen. Diese Dinge gilt es heute auseinanderzuhalten.
Also das Thema dieser Volksabstimmung müsste eigentlich an die Banken gehen und lauten:
Wir Steuerzahler zahlen nicht für Eure Verluste!
und müsste mehr als – und zwar sehr berechtigtes – Stimmungsbild der Bürger an ihre Administrationen und Parteien aufgefasst werden denn als Forderung zur Sofortumsetzung.
Wie diese Forderung dann gemeinverträglich umzusetzen wäre, so dass also die Schweiz nicht kollabiert und den Bach runtergeht, das wäre dann sicher nur mit Hilfe guter Leute aus dem Wirtschaftsleben selber umzusetzen, wobei wir dann natürlich wieder mal bei der Spekulation wären – denn diese gibt es nicht. Wer interessiert sich denn – überhaupt und gerade aus dem Wirtschaftsleben – für Soziale Dreigliederung? Die dekadente Führungsklasse der Schweiz schon gar nicht:
Nicht nur hat sich die Notenbank gegen die Vollgeld-Initiative ausgesprochen, auch keine einzige Partei steht hinter dem Projekt.
Aber immerhin sind wir an dem Punkt angelangt, wo vereinzelte Forderungen auf diesem Gebiet gestellt werden. Das ist doch schon ein Fortschritt. Ansonsten wird es aber alles noch etwas dauern.
Update:
Schweizer votieren gegen das Vollgeld. Die Revolution ist abgelehnt:
Bei einer Abstimmung in der Schweiz votierten am Sonntag drei Viertel gegen ein neues Geldsystem.
Update:
KenFM im Gespräch mit: Paul Schreyer („Die Angst der Eliten“)
Anmerkung: Verdienstvoller Beitrag, auch wenn ich nicht mit allem einverstanden sein muss. So zum Beispiel bei 1:24:20 über Vollgeld. Die Geldschöpfung soll in öffentliche Hand. Das ist natürlich sozialistischer Unsinn, der vom Einheitsstaat nicht loskommt.
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Volksabstimmung in der Schweiz zur unbegrenzten Kreditvergabe der Banken (Update) wurde am
Schlagworte: Dekadenz der führenden Klasse -, Geldfragen gehören ins Wirtschaftsleben -, Parlamentarismus-Bankrott -, Rechtsleben -, Soziale Dreigliederung -, Wirtschaftsleben -