Ökologische und biologisch-dynamische Züchtung aus Hybriden

Anfang des Jahres 2010 fand sich im Demeter Intern Newsletter vom Januar die Mitteilung, dass die Sativa Rheinau AG in der Schweiz für die Züchtung des weltweit ersten samenfesten Zuckermaises mit dem vierten Förderpreis der Vereinigung der Schweizer Biolandbauorganisationen Bio Suisse ausgezeichnet worden war. Der Newsletter stellte dazu ein Dokument zur Verfügung, das sich beim Verfolgen des in diesem zum Schluss angegebenen Links als (bis auf ein paar Überschriften) abgeschrieben darstellte von einer Medienmitteilung der Bio Suisse vom November 2009.

Es wäre verdienstvoller gewesen, wenn die Demeter-Presseabteilung - statt diese Medienmitteilung einfach nur zu kopieren - die Hintergründe dieses Ereignisses recherchiert und (kritisch) kommentiert hätte. Denn was hier vom Demeter-Verband – der ja immer wieder „für sich in Anspruch nimmt, Qualitätsführer bei Bio zu sein“ - gedankenlos übernommen und in seinem Newsletter mit der ebenfalls (aus dem Bio Suisse Papier) abgeschriebenen Zwischenüberschrift „weitsichtige Aufbauarbeit“ weitergereicht wird, ist durchaus problematisch.

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Zu geringe Wertschätzung für Ökoprodukte II

Ende Mai 2010 veröffentlichte die Stiftung Warentest eine Untersuchung, wonach sich Ökoprodukte qualitativ nicht von konventionellen unterscheiden. Viele Medien berichteten darüber. So erfuhren zum Beispiel die Leser des Stern von einem „ernüchternden Ergebnis: Generell gesünder und schmackhafter sind die Ökoprodukte nicht.“ Vorteile für den Ökokäufer bestünden nur darin, dass dieser „vor allem sein ökologisches und soziales Gewissen“ beruhigt.

Diese Untersuchung dürfte die Wertschätzung der Menschen für Ökoprodukte kaum steigern. Dafür sind aber auch die Ökoverbände mitverantwortlich. So gab des Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) unumwunden zu, dass er zum Gesundheitsaspekt von Ökoprodukten ebenfalls nichts direkt für den Menschen Positives erwartet.

In dieser Beziehung ebenfalls bezeichnend ist ein Interview, das die pfiffige Redakteurin der Sendung Panorama, Anja Reschke, mit Urs Niggli, dem Direktor des renommierten Forschungssinstituts für Biologischen Landbau (FIBL) in der Schweiz (und Honorarprofessor für Ökologischen Landbau an der Universität Kassel in Witzenhausen) anlässlich der Pressekonferenz zur Vorstellung der QLIF-Studie des Ökologischen Landbaus geführt hatte. Was gibt es bei solchen Einschätzungen hochrangiger Ökoforschungsfunktionäre noch einen Grund für den Verbraucher, sich beim Kauf für Ökoprodukte zu entscheiden?

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Zu geringe Wertschätzung für Ökoprodukte I

Nicht nur der biologisch-dynamische Landbau ist sowohl in ideeller als auch in praktischer Hinsicht (z.B. im Handel) für den Konsumenten kaum noch zu erkennen. Auch der Ökologische Landbau insgesamt bleibt mit seiner Entwicklung - trotz seines guten und wichtigen Anliegens - weit hinter seinem Potenzial zurück. Nach einer Pressemitteilung des BÖLW im Januar 2010 nahm zwar nach einer mehrere Jahre dauernden Stagnation die Zahl der Öko-Betriebe in 2009 um 6 % zu - nach 86 Jahren Biolandbau macht diese Form der Landbewirtschaftung jedoch immer nur noch magere 5,9 % der gesamten Landwirtschaft in Deutschland aus. Und auch der Mengenabsatz von Bio-Produkten stieg zwar weiter an. Letzteres war jedoch nur durch insgesamt rückläufige Preise für Ökoprodukte zu erreichen (bereits in 2008 hatte Alnatura die Preise für 120 Lebensmitttel dauerhaft gesenkt, worüber zum Beispiel die taz berichtet hatte). „Der Bio-Fachhandel hat noch ein großes Wachstumspotenzial. .... Die Kunden schätzen das attraktive Bio-Sortiment und die kompetente Beratung im Bio-Fachhandel,“ sagte BÖLW-Vorstand Götz Rehn. In der Tat: so kann man die missliche Lage auch schönreden.

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Zur Finanzkrise

Als Anfang Mai 2010 (auch mit Krediten des IWF) der 750 Milliarden Euro teure EU-Rettungsschirm für den angeschlagenen Euro beschlossen wurde, bezeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) diesen als alternativlos: "Wir schützen das Geld der Menschen in Deutschland", sagte sie im Kanzleramt in Berlin. Das Paket sei notwendig, um die „Zukunft des Euro zu sichern" (WELT Online, 10 Mai 2010).

Prof. Clemens Fuest (Berater von Finanzminister Wolfgang Schäuble) gab eine ganz andere Sicht der Motive: „Wir retten mit dem Paket und den EZB-Maßnahmen nicht nur Griechenland vor der Pleite, sondern vor allem unsere eigenen Banken. Deutsche und französische Institute besitzen griechische Anleihen in Höhe von über 30 Milliarden Euro. Die müssten sie abschreiben, wenn Athen zahlungsunfähig würde.“

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